Zehn Tage Dresdner Clubkultur

Bild: Roberto Krebs
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Auch 2019 präsentiert das DAVE-Festival ein Schaufenster der Dresdner Clubkultur.

Das Festival hat dabei stets zwei Zielgruppen im Blick. Einerseits jene, die sich in der Clubkultur zuhause fühlen, für die es mindestens am Wochenende dazu gehört, den Alltag im Club aus den Beinen zu tanzen oder sich bei einem audiovisuellen Konzert mit elektronischer Musik inspirieren zu lassen für die anstehenden Aufgaben. Gleichzeitig will das Festival aber auch für jene Menschen Türöffner sein, die mit Clubkultur noch keine Erfahrung gemacht haben. Dafür geht das Team, das aus ehrenamtlich tätigen Akteurinnen und Akteuren der Dresdner Kultur- und Musikbranche besteht, für bestimmte Programmpunkte auch in Veranstaltungsorte, die man nicht unbedingt mit elektronischer Musik in Verbindung bringt. Das können Museen oder Theater, aber auch Kirchen sein. Dementsprechend spielen Kooperationen mit anderen Dresdner Institutionen, die nicht zwangsweise aus dem Kulturbereich kommen müssen, eine große Rolle bei der Programmplanung. Das mit viel Idealismus ausgestattete Team will die Vielfalt der Clubkultur Dresdens auch für Besucher der Stadt aufzeigen.

Bild: Robert Arnold
Spannende Kooperationen

Eingerahmt wird das Festival auch 2019 von zwei Veran staltungen, die gewissermaßen als Schaufenster für DAVE stehen. In deren Zusammenhang werden einige der angesprochenen Kooperationen umgesetzt. Beim „DAVE Opening“ am 18. Oktober im Kleinen Haus haben sich etwa Schüler*innen des Landesgymnasiums für Musik „Carl Maria von Weber“ mit dem Dresdner Musiker Stefan Senf zusammengefunden, um „Malédiction“ von Franz Liszt neu zu vertonen. Auch tritt der in diesem Jahr zum Artist in Residence erkorene Musiker Kabuki auf. Während des DAVE-Festivals teilt der Frankfurter sein Wissen zudem bei gleich zwei Workshops und spielt eines seiner raren Live-Sets bei der Festivalparty „DAVE OFF!“ im Sektor Evolution. Traditionell am Ende des Programms, am Sonntag, den 27. Oktober, steht die Veranstaltung „Beyond The Club“, diesmal in der Martin-Luther-Kirche. Die audiovisuelle Erforschung der einzigartigen Raumstruktur des Gotteshauses obliegt dabei unter anderem dem Projekt MALENA x FRANSSEN, das in diesem Jahr zum Artist in Focus gekürt wurde. Das Konzept rückt den Fokus jedes Jahr auf lokale Künstlerinnen und Künstler, die sich an mehreren Stellen im Programm wiederfinden.

Bild: Thomas Baumann
Motto: Retrofuture

Dazwischen liegen über 70 unterschiedlich gelagerte Veranstaltungen, die sowohl bewährte als auch gänzlich neue Konzepte umfassen. Große audiovisuelle Konzerte wechseln sich mit Workshops, Diskussionen, multisensorischen Events, aber natürlich auch Partys ab. Das Festival steht diesmal unter dem Motto „Retrofuture“. Die Wahl bezieht sich dabei neben der offenkundigen ästhetischen Bedeutung des Begriffs, der Vergangenheit als Archiv voller brachliegender, mitunter vergessener Potenziale begreift, auch auf die Bewertung des Clubs als Ort für gesellschaftspolitische Debatten, die verhandeln, wie wir in Zukunft miteinander leben. In verschiedenen Diskussionsrunden sollen diese Fragen während der zehn Festivaltage weiter erörtert werden.  

DAVE 2019 – Festival für Clubkultur: »Retrofuture«

18. bis 27. Oktober 2019
über 70 Veranstaltungen in fast 30 Dresdner Locations

www.dave-festival.de

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