Picasso in Dresden: Ein Spät­werk voller Leben

Pablo Picasso, o. T. (Im Bordell mit Profil Edgar Degas), Originalradierung, 1971 (mehrere Datumsangaben), Ex. 38/50, 37 x 50 cm (Motiv), 50,3 x 65,5 cm (Papier), signiert, WVZ Bloch 1985, © VG Bild, Bonn
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Die Galerie Margareta Friesen zeigt Original­grafiken aus Picassos letzten Schaffens­jahren und lädt zu einer Reise in die Welt eines Jahr­hundertkünstlers ein.

Pablo Picasso – ein Name, der wie kaum ein anderer für die Kunst des 20. Jahrhunderts steht. Seine Werke faszinieren, provozieren und inspirieren bis heute. Nun kehrt der Jahr­hundertkünstler nach Dresden zurück – zumindest in Form seiner beeindruckenden Originalgrafiken. Die Galerie Marga­reta Friesen präsentiert bis Ende August 2025 eine Auswahl aus Picassos Spätwerk, die nicht nur seine unerschöpfliche Krea­tivität, sondern auch seine unermüdliche Leiden­schaft für die Kunst eindrucksvoll dokumentiert.

Pablo Picasso, o. T. (Maler mit Hut vor Modell), Originalradierung, 19. September 1968, 1 von 17 Ex. des Künstlers, aus dem Nachlass, 21 x 26, 5 cm (Motiv), 41 x 33,5 cm (Papier), mit Bleistift signiert von Picasso, WVZ Bloch 1804, © VG Bild, Bonn

In den letzten Jahren seines Lebens, zwischen 1964 und 1971, schuf Picasso ein beeindruckendes druckgrafisches Werk, das von unermüdlicher Schaffenskraft und Experimentierfreude zeugt. In seinem Haus in Mougins richtete er sich eine eigene Druckwerkstatt ein, in der die Brüder Aldo und Piero Crom­melynck seine künstlerischen Visionen mit höchster Präzision umsetzten. Jedes Blatt wurde von Picasso persönlich geprüft und erst nach seiner Zustimmung vervielfältigt. Die Werke dieser Phase sind intime Tagebuchaufzeichnungen eines Mannes, der sich mit Themen wie Liebe, Leben und Ver­gänglichkeit auseinandersetzte.

Die Galerie Margareta Friesen bietet mit ihrer Aus­stellung einen seltenen Einblick in Picassos Spätwerk. Die präsentierten Originalgrafiken stammen direkt aus dem Nach­lass des Künst­lers und wurden in Zusammenarbeit mit der renommierten Galérie de l’Institut in Paris ausgewählt. Neben den Werken aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren sind auch Blätter aus der berühmten „Suite Vollard“ zu sehen – einem druckgrafischen Zyklus, der zwischen 1933 und 1937 entstand. Liebe, Erotik und Vergänglichkeit durchziehen die ausgestellten Grafiken wie ein roter Faden.

Pablo Picasso, o. T. (Melibea, aus La Celestine), Originalaquatintaradierung, 20. Juni 1968 V, 1 von 17 Ex. des Künstlers, aus dem Nachlass, 20,5 x 15 cm (Motiv), 34,6 x 28 cm (Papier), mit Bleistift signiert von Picasso, WVZ Bloch 1652, © VG Bild, Bonn

Pablo Picasso war mehr als ein Künstler – er war ein Phäno­men, ein unermüdlicher Schöpfer, der Kunst, Leben und Lei­den­schaft untrennbar miteinander verband. Die ausgestellten Blätter sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Zeugnisse eines Mannes, der bis ins hohe Alter die Grenzen des Möglichen auslotete. In der Galerie Margareta Friesen wird dieses Ver­mächt­nis lebendig – ein Vermächtnis, das den Betrachter nicht nur staunen lässt, sondern auch inspiriert.

Galerie Margareta Friesen
Basteistraße 3, 01277 Dresden
Ausstellung bis 31. August 2025
täglich geöffnet nach vorheriger Anmeldung unter
Tel. 0351 2 16 52 52, Tel. mobil: 0179 4 42 84 63,
oder E-Mail info@galerie-friesen.de / www.galerie-friesen.de

Redaktion: Jörg Fehlisch

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