Dramatische Tiefe & humorvolle Leichtigkeit
Charles Gounods „Roméo et Juliette” und Leonard Bernsteins „Candide” in der Semperoper
Opernliebhaber dürfen sich im Mai auf zwei außergewöhnliche Produktionen freuen, die sowohl dramatische Tiefe als auch humorvolle Leichtigkeit bieten. Mit Charles Gounods „Roméo et Juliette” und Leonard Bernsteins „Candide” stehen zwei Werke auf dem Spielplan, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch beide auf ihre Weise faszinieren. Während Gounods Oper die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia in zauberhafte Melodien und ergreifende Chöre kleidet, entführt Bernsteins „Candide” das Publikum in eine absurd-komische Welt voller satirischer Elemente und musikalischer Vielfalt.
Roméo et Juliette
Charles Gounods „Roméo et Juliette” basiert auf dem berühmten Schauspiel von William Shakespeare und erzählt die herzzerreißende Geschichte zweier Liebender aus verfeindeten Familien. Die Oper in fünf Akten beeindruckt durch ihre zauberhaften Melodien und ergreifenden Chorpassagen. Das Libretto von Jules Barbier und Michel Carré bleibt der Vorlage treu und bringt die tragische Liebesgeschichte in französischer Sprache auf die Bühne, begleitet von deutschen und englischen Übertiteln.
Gounod, einer der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts, schuf neben zahlreichen kirchlichen Werken auch eine Vielzahl von Opern, darunter die populären Werke „Faust” und „Roméo et Juliette”. Die Uraufführung von „Roméo et Juliette” fand 1867 in Paris zur Zeit der Weltausstellung statt und erlangte schnell internationale Bekanntheit. Bereits ein halbes Jahr später wurde die Oper am Königlichen Hoftheater in Dresden erstmals in Deutschland aufgeführt. Bis heute bleibt „Roméo et Juliette” ein fester Bestandteil der Spielpläne vieler Opernhäuser und begeistert das Publikum mit ihrer musikalischen Schönheit und emotionalen Tiefe.
(Premiere am 03. Mai 2025)
CANDIDE
Leonard Bernsteins „Candide” ist eine komische Operette, die auf Voltaires Satire „Candide ou l’optimisme” basiert. Die konzertante Fassung dieser Operette, die in zwei Akten aufgeführt wird, kombiniert humorvolle Texte von Loriot mit einer musikalischen Vielfalt, die traditionelle Tanzformen wie Gavotte, Mazurka, Polka und Walzer parodiert. Die Songtexte stammen von Richard Wilbur, ergänzt durch Beiträge von Stephen Sondheim, John LaTouche, Dorothy Parker, Lillian Hellman und Bernstein selbst. Die Erzähltexte, adaptiert von Hugh Wheelers Buch, werden von Jan Josef Liefers vorgetragen, der für diese Produktion in seine Heimatstadt zurückkehrt. Die Handlung folgt dem naiven Candide, der wegen seiner Liebe zu Cunegonde aus dem Schloss des Barons in Westfalen geworfen wird und daraufhin eine abenteuerliche Reise um den Erdball beginnt. Dabei gerät er von einer absurden Katastrophe in die nächste, stets auf der Suche nach der „besten aller möglichen Welten”. Bernsteins Meisterwerk des modernen Unterhaltungstheaters besticht durch seine witzig-spritzige Mischung aus Oper, Musical und Revue und bietet dem Publikum einen herrlich amüsant-absurden Abend voller Humor und Hintersinn.
(Premiere am 11. Mai 2025)