Premieren am Staatsschauspiel

Klassenbeste / © Sebastian Hoppe
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Das Staatsschauspiel Dresden zeigt im Januar 2025 mit „Klassenbeste” und „Der Komet” zwei spannende Premieren.
Klassenbeste

Das Rechercheprojekt mit Töchtern und ihren Müttern in der Regie von Christiane Lehmann ist eine Produktion der Bürger:Bühne. Fünf Töchter und ihre Mütter treten dabei in einen Dialog über einige der großen Themen ihres Lebens. Inspiriert von Marlen Hobracks Roman „Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet”, setzen sie sich mit ihren (Berufs-)Biografien und ihren Erfahrungen mit Klas­sis­mus auseinander. Sie sprechen über Hoffnungen und Ent­täu­schungen, Zukunftspläne und Visionen. Dabei stellen sie sich Fragen, die sie sich bisher nicht zu stellen wagten: Welchen Weg hättest du eingeschlagen, wenn dir alle Möglichkeiten offen gestanden hätten? Was würdest du rückblickend in deinem Leben ändern? Was erwartest du von mir?

Aus diesen Gesprächen entsteht ein sehr persönlicher Abend, der untersucht, wie unsere Herkunft unseren Le­bens­weg be­einflusst. Es wird beleuchtet, wie weibliche Perspek­tiven auf eine von Klassismus und Benachteiligung geprägte Welt aussehen und was das alles mit dem Werdegang unserer Mütter zu tun hat. Das Stück hinterfragt die gängige Er­zäh­lung vom sozialen Aufstieg, der oft als linearer Pfad dargestellt wird, aber eher einem Sandberg gleicht, den wir alle mit unterschiedlich schweren Ruck­säcken erklimmen müssen und der nicht selten unter den Füßen ins Rutschen gerät.
In diesen Überlegungen beleuchten die Töchter-Mütter-Paare auch ihr Verhältnis zueinander. Dabei kommen sowohl Verletzungen der Vergangenheit als auch Momente großer Verbundenheit zur Sprache.

KLASSENBESTE
Uraufführung am 18.01.2025 im Kleinen Haus 3
Kleines Haus, Glacisstraße 28, 01099 Dresden

Blick auf das Publikum im Staatsschauspiel in Dresden. / Foto: © Sebastian Weingart (DML-BY)
DER KOMET

Grundlage des Stückes „Der Komet” ist das gleichnamige Buch von Durs Grünbein. Dora W. folgt darin Anfang der 1930er Jahre ihrem Freund von Schlesien nach Dresden. Er arbeitet als Geselle am Dresdner Schlacht­hof, und die ehemalige Zie­gen­hüterin und Gärtnereigehilfin erlebt mit ihm in der ba­ro­cken Kunst- und Kulturstadt ihre „goldenen Jahre“. Ihr Alltag ist geprägt von harter Arbeit, früher Elternschaft und der Freude, den bäuerlichen Ver­hält­nissen entkommen zu sein. Doch der Nationalsozialismus und der Krieg nehmen zunehmend Einfluss auf das Leben der jungen Familie, bis die Stadt am 13. Februar 1945 in einem Flam­men­inferno untergeht.

Büchner-Preisträger Durs Grünbein verwebt die Geschichte seiner Großmutter mit einem Porträt von Dresden und einer Sozialstudie der 1930er und 1940er Jahre. Das Team um Re­gis­seur Tilmann Köhler sieht in der Alltagserzählung einer jungen Frau im Nationalsozialismus aus der Perspektive ihres Enkels einen Ansatzpunkt für die Bühnenumsetzung. Aus Anekdoten, Betrachtungen, Fotos und Briefen wird das Leben früherer Generationen rekonstruiert und Erfahrungen nachgespürt, die bis ins Heute reichen. Die Insze­nie­rung macht die Vergangenheit greifbar und öffnet den Raum für aktuelle Fragen zu Krieg und Frieden, Vergangen­heits­bewältigung und gesellschaftlichen Ängsten und Hoffnungen.

Der Komet
Uraufführung 24.01.2025 im Kleinen Haus 1,
Kleines Haus, Glacisstraße 28, 01099 Dresden

Informationen, Spielplan und Tickets: www.staatsschauspiel-dresden.de

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