Volksbank Dresden-Bautzen eG: ,,The time is out of joint!”

© Bastian Hanitsch,
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Die Zeit ist aus den Fugen! Ziemlich häufig wird derzeit das Zitat von Shakespeare gebraucht. Von einer Epoche der Ungewissheit ist die Rede. Uns interessiert, wie sich diese Stimmung auf Geldanlagen und ganz allgemein auf die Bankgeschäfte auswirkt. Wir sprachen darüber mit Peter Krumpmann, Leiter Private Banking, Wealth-Manage­ment der Volksbank Dresden-Bautzen eG.

Sicher kennen Sie das Zitat ,,The time is out of joint!”. Können Sie die Aussage inhaltlich nachvollziehen?

Peter Krumpmann: Ja, natürlich kenne ich dieses Zitat und auch das Gefühl, das damit angesprochen wird. Interessant daran ist, dass dieser Satz aus dem 1602 verfassten ,,Hamlet” stammt. Es scheint so, dass sich die Stimmungslage der Menschen über die Jahrhunderte nie wesentlich von der heutigen unterschieden hat.

Sie spüren also bei der Beratung Ihrer Kunden eine zunehmende Unsicherheit?
Natürlich konstatieren wir auch bei unseren Kunden ein großes Maß an Unsicherheit bei finanziellen Ent­scheidungen. Bereits 2022 wurde das Wort ,,Permakrise” im englischen Sprachraum zum ,,Wort des Jahres” gewählt. Anhaltende Inflation, Energiekrise, Kriege – das alles wirkt sich auf die Wirtschaft aus und führt zu einem volatilen Umfeld. Inzwischen nehmen dies viele Menschen als Permakrise wahr. Das sorgt für Verunsicherung und verhindert ein rationales Herangehen. Deshalb fällt es vielen Menschen schwer, die eigenen Ziele und Wünsche mit den Chancen und Risiken bei der Anlage von Geld in einen vernünftigen Einklang zu bringen. Oft werden Entschei­dun­gen aufgeschoben, was für die Zielerreichung in keinem Fall gut ist.

Was lässt sich dagegen tun?
Es sind aus meiner Sicht drei Dinge, die gleichermaßen wichtig sind. Erstens: Anfangen und nichts aufschieben! Als zweiter Punkt ist eine hohe Expertise in der Beratung wichtig. Und drittens gehört dazu Vertrauen – sowohl in den Ratgeber als auch in die eigene Gestaltungskraft.

Das klingt gleichermaßen logisch und schwierig…
In der Summe betrachtet, mag das so sein. Schaut man sich aber die einzelnen Punkte an, sieht es anders aus. Beginnen wir mit Punkt 1. Frühes Sparen und Investieren ist immer von Vorteil. Wenn man früh mit dem Sparen und Investieren beginnt, profitiert das Portfolio vom Zinseszins-Effekt und wirkt den Auswirkungen der Inflation entgegen. Wer nichts tut, der verliert automatisch. Außerdem spielt der Zeithorizont bei allen Anlageentscheidungen eine große Rolle. Über große Zeitverläufe spielen zwischenzeitliche Schwankungen, die natürlich immer auftreten werden, kaum noch eine Rolle.

Welche Rolle spielt die Expertise?
Seriöse Berater zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie die Anlageangebote auf den Tisch zaubern, noch bevor der Kunde seine Ziele geäußert hat. Zuerst kommt das Zuhören. Daraus lassen sich dann passende Lösungen entwickeln, die zumeist aus vielen Bestandteilen bestehen. Alles zusammen bildet ein gut diversifiziertes Portfolio über verschiedene Anlageklassen hinweg. Selbst in schwierigen Zeiten können Anleger damit Chancen nutzen, die sich sogar aus der Volatilität einzelner Bestandteile selbst ergeben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, eine Mischung zu finden, die den eigenen finanziellen Zielen, dem Zeithorizont und der Risikotoleranz entspricht. Natürlich muss jede einzelne Zutat in diesem Portfolio von hoher Qualität sein.

Was meinen Sie mit „Zutat“?
Es ist tatsächlich wie beim Kochen. Nur qualitativ hochwertige Zutaten garantieren ein gutes Ergebnis – und das auch nur, wenn der Koch sein Handwerk versteht. Für die speziellen Zutaten greifen unsere Berater auf die Angebote der Genossen­schaftlichen Finanzgruppe zurück. Mit den Fonds der Union Investment, den Kapitalmarktprodukten, wie Zertifikaten der DZ Bank, den Vermögensverwaltungslösungen auch in der Schweiz von der DZ Privatbank, den Absicherungen der R+V Versicherung oder, wenn es um immobile Investitionen geht, mit der Bauspar­kasse Schwäbisch Hall und der Münchener Hypothekenbank. Wir haben immer Partner, die seit Jahrzehnten mit ausgezeichneter Spitzenqualität punkten. Meine Kollegen und ich sehen ihre Aufgabe darin, diese Einzellösungen so zu kombinieren, dass sie dem Kundeninteresse dienen. Darin liegt, neben dem genauen Zuhören auf die Kundenbedürfnisse, unsere Expertise.

Sie erwähnten als dritten Punkt das Vertrauen!
Ohne Vertrauen geht es nicht! Die Unsicherhei­ten sind ja nicht aus der Welt. Der Berater wird zu einer Art Coach. Wenn emotionaler Stress entsteht, weil es vielleicht Rücksetzer gibt, dann ist der Berater eine gute Stütze. Wenn er seinen Kunden wirklich kennt, dann ist er in der Lage, objektive und subjektive Faktoren zu unterscheiden. Darüber wird dann gesprochen. Und das benötigt ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen.

Wie schätzen Sie diese Vertrauensbasis bei Ihren Kunden ein?
Die ist natürlich unterschiedlich ausgeprägt. Denn Vertrauen wächst mit den Jahren während einer intensiven Zusammenarbeit. Das ist ein Geben und Nehmen.

Zu Beginn braucht es einen Vorschuss an Vertrauen, oder?
Das ist richtig. Dafür haben wir gute Voraus­setzun­gen. Genossenschaftlich verfasstes Banking hat seit jeher eine starke Werteorientierung. Zudem leben und arbeiten wir als Berater dort, wo auch unsere Kunden zuhause sind. Man kennt sich und begegnet sich nicht nur in der Bank. Man muss sich jederzeit in die Augen schauen können, wie man so schön sagt. Das ist der Vorteil unserer Regionalität und das wissen unsere Kunden auch sehr zu schätzen. Dazu gehört, dass sich die Genossen­schaftliche Finanzgruppe in den zurückliegenden Krisen als sehr robust und stabil erwiesen hat. Wer auf die aggregierten Zahlen unserer Finanzgruppe schaut, wird ein nachhaltiges Wachstum ausmachen. Darin spiegelt sich unser grundsätzlicher Anspruch, nachhaltige Kundenverbindungen zu entwickeln, von denen unsere Kunden persönlich profitieren.

Welchen Rat geben Sie unseren Lesern mit auf den Weg?
Kontinuität! Einen Plan machen, der in sich schlüssig ist und diesen dann – ohne allzu große Abstriche – durchziehen. Wer jeder Marktschwankung hinterher läuft, hat den perfekten Ausstieg schon verpasst und wird auch höchst selten den perfekten Einstieg finden. Zum persönlichen Erfolg gehört also unbedingt noch eine Portion Gelassenheit dazu – vorausgesetzt, der Plan stimmt!

www.vbddbz.de

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