Fragile Glanzstücke

Ausstellungsansicht „Zeitlose Schönheit. Eine Geschichte des Stilllebens” / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
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Die Sonderausstellung „Zeitlose Schönheit. Eine Geschichte des Stilllebens“ im Zwinger zeigt Werke aus dem eigenen Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die nach teils langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Blumen und Früchte, prunkvolle Gefäße, kostbare Sam­mel­objekte – die Künstler*innen des 17. Jahrhunderts vermoch­ten es, mit großer Virtuosität die fragile Schönheit der sie umgebenden Welt in all ihrer Pracht und überbordenden Üp­pigkeit bildlich festzuhalten. Ende des 16. Jahr­hun­derts bildete sich das Stillleben als eigene Kunstgattung heraus und erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Die Gemälde­ga­le­rie Alte Meister widmet diesem Genre eine umfassende Sonder­aus­stellung mit Werken aus dem eigenen Bestand und be­leuch­tet seine Geschichte und Entwicklung sowie seine Be­deu­tung für die Kunstgeschichte.

Adriaen van Utrecht, „Großes Stillleben mit Hund und Katze”, 1647, Öl auf Leinwand, 184 x 227 cm, © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Stillleben waren Glanzstücke dekorativer Raumaus­stat­tun­gen, bei dem die optische Wirkung des Motivs im Mittelpunkt stand. Über 90 Gemälde aus dem eigenen Bestand, unter anderem von Frans Snijders, Jan Davidsz. de Heem, Adriaen van Ut­recht oder Rachel Ruysch, erzählen Geschichten übers Be­wundern, Forschen, Sammeln – und Vergehen. Zugleich zeugen sie von Weltbildern, naturwissenschaftlicher Neugier, wirtschaftlichen Interessen und kolonialer Ausbeutung. Die reiche Sammlung an Stillleben in der Gemäldegalerie Alte Meister mit dem Schwerpunkt auf dem 17. Jahrhundert eignet sich hervorragend, um diese Zusammenhänge nachzuzeichnen. Das Pub­likum wird in die Anfänge der Gattung eingeführt und entdeckt seine Elemente auch in der Porträt- oder Gen­remalerei. Be­sonders in der christlichen Kunst spielte die symbolische Be­deutung einzelner Pflanzen- und Tiermotive eine wichtige Rolle. Weitere Bereiche geben einen Überblick über die breite Fächerung der Gattung: Prunkstillleben, Jagdstill­leben, Wald­bodenstillleben, Blumen- und Früchtestücke, Vanitas-Bilder. Einige der Gemälde sind eigens für diese Prä­sentation restauriert worden und nach langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Glossar gibt Einblick in die versteckten Bot­schaften der Gemälde. In einer Medienstation werden die auf ausgewählten Stillleben dargestellten Tier- und Pflanzen­arten bestimmt und tiefere Bedeutungsebenen erläutert.

Zeitlose Schönheit. Eine Geschichte des Stilllebens
Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger
Ausstellung bis 01.09.2024,
Öffnungszeiten täglich 10-18 Uhr, Montag geschlossen

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