„Gegen den Strich”

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
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Das Kupferstich-Kabinett der SKD zeigt Druckgrafik von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart.

Das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunst­samm­lungen Dresden (SKD) zeigt bis 4. Juni 2023 in seinen Aus­stellungsräumen im 3. Obergeschoss des Residenzschlosses die Ausstellung „Gegen den Strich. Druck­grafik der Stiftung Günther und Annemarie Gercken“. 150 Werke von 17 Künst­ler*innen – von der klassischen Moderne bis zur Gegen­wart – werden gezeigt.

Günther und Annemarie Gercken sammeln bereits seit 70 Jahren zeit­genössische Kunst. Leidenschaft, ein untrügliches Gespür für Qualität und die Offenheit, sich mit neuen künstlerischen Positionen der Gegenwart zu beschäftigen, kennzeichnen ihre Sammeltätigkeit. Ihr Hauptinteresse gilt der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Menschen und seinen existenziellen Fähigkeiten und Abgründen. Sich von unbequemer Kunst inspirieren zu lassen, Sehgewohnheiten kritisch zu hinterfragen und „gegen den Strich“ zu denken – dies ist im Laufe der Jahre zu einem zentralen Merkmal der Kunstauffassung von Günther und Anne­marie Gercken geworden. Die Samm­lung umfasst Malerei, Skulptur und Zeichnung, einen besonderen Platz darin hat jedoch die Druck­grafik.

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig

2016 wurde der Großteil der privaten Samm­lung in eine gemeinnützige Stiftung überführt, die an den SKD angesiedelt ist, und noch im selben Jahr in der Ausstellung „Sehgründe“ im Albertinum vorgestellt. Fünf Jahre später, im Pandemiejahr 2021, erfolgte eine Zustiftung weiterer kostbarer Arbeiten auf Papier. Sie stärken nachhaltig die öffentlich zugängliche und über Jahrhunderte aufgebaute Sammlung des Kup­fer­stich-Kabinetts, die immer schon die eigene Gegenwart in den Blick nahm, und eröffnen den SKD attraktive Möglich­keiten für Forschung und Vermittlung.

Das Kupferstich-Kabinett würdigt nun das der Kunst gewidmete Lebenswerk von Günther und Annemarie Gercken mit einer Ausstellung. Sie vereint eine Auswahl der gestifteten zeitgenössischen Meisterwerke mit einer noch in der Sammlung bewahrten Gruppe herausragender druckgrafischer Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner und Edvard Munch und spannt damit den Bogen von der Klassischen Moderne über die 1960er Jahre bis ins 21. Jahrhundert.

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig

Die klassischen druckgrafischen Techniken werden in radikalen Bildern gefeiert: in Holzschnitten von Georg Baselitz, Werner Büttner, Hubert Kiecol, Anselm Kiefer, Gustav Kluge und Carsten Nicolai, in Radierungen von Horst Antes, Georg Baselitz, David Hockney, Wilhelm Lehmbruck und A. R. Penck, in Lithografien von Robert Mangold und Hermann Nitsch. Weitere Akzente setzen die skulpturale Reliefzeichnung von Monika Grzymala, die hochpolitische Werkgruppe von Jenny Holzer und die geistreichen Zeichnungen von Tomas Schmit.

Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Bildungs- und Vermittlungsprogramm, Kuratorenführungen und Kunstge­sprä­chen begleitet. Zur Ausstellung erscheint ein reichbebilderter Katalog.

Gegen den Strich
Druckgrafik der Stiftung Günther und Annemarie Gercken
Ausstellung bis 04.06.2023 im Dresdner Residenzschloss
täglich 10-18 Uhr, Dienstag geschlossen

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