50 Uhr [das DU im ICH]

Antonia Gruber, Wandinstallation „BIPOLAROID DISORDER_2021“ (Ausschnitt) / Foto: © Dirk Großer
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Film und Kunstausstellung im Kulturzentrum GEH8

Täglich bis 15. Mai 2022 ist im Kulturzentrum GEH8 das bipolares Psychodrama 50 Uhr [das DU im ICH] als Dokumentar-, Spiel-, Musik- und Kunstfilm (ab 18 Jahre) zu sehen. Das filmische Matthias Kornetzky-Portrait des Regisseurs Frank Wallburger zeigt sowohl dessen Biografie von der Zentralgestalt bei der Auflösung des Zentrums für Staatssicherheit bis zum Erfinder von Schriftarten und versucht, in die bipolare Gefühls- und Gedankenwelt seines Freundes Kornetzky einzutauchen.

Kurator Dirk Großer dazu: „50 UHR vermittelt das Zeitmaß, dem dieser Persönlichkeitsentwurf ausgesetzt ist, es sind Parallelwelten zu bewältigen. Die Intention, sich den prägenden Spannungsverhältnissen und Reizschwellen des Freundes nicht nur anzunähern, sondern diese anhand filmischer Episoden neu zu erschaffen, zeigt zugleich das bipolare Potential unserer Gesellschaft…”

v.l.: Filmplakat 50 Uhr [das DU im ICH]  | Sylvia Anais Krüger, „4 Köpfe, Lobgesang fürs Jenseits” |
Luise Läßig, „Balance” / Fotos: © Dirk Großer

In der begleitenden Kunstausstellung stellen sich die Künstler*innen Aspekten der Biografie Kornetzkys, teils mittels persönlicher Erfahrungen des psychologischen Phänomens bipolarer Ausschläge. Andere künstlerische Positionen nähern sich dem Thema von der Annahme her, dass Kunst immer eine Balance der Gegensätze sucht, bzw. Widersprüche vereint.

v.l.: Saskia Kaiser, „skincare”  | Hannah Lansburgh, „What Dela Wore (Ihr nagelneues Trikot)“  | Thomas Christians, „pure morning”  | Fotos: © Dirk Großer

Dirk Großer: „Wie die Künstler:innen des Filmes agieren, indem sie diese Biografie anhand von Projektionen ergänzen, so spiegeln die Bildwerke der ausstellenden Künstler*innen dieses Portrait anhand verschiedener als pathologisch empfundener oder als Potential erkannter Prägungen einer bipolaren Welt, ohne die Lebensumstände Matthias Kornetzkys tatsächlich zu kennen. Das braucht es nicht, denn sie starten anhand einer vermuteten Zielgruppe, die Liebe sucht, den eigenen Gefühlen misstraut, von Krisen erfasst wird.”

Antonia Gruber, Wandinstallation „BIPOLAROID DISORDER_2021“, Installation aus 1.081 Polaroids, 413,60×128,40 cm | Foto: © Dirk Großer

Ausstellende Künstlerinnen und Künstler:
Silvia Maria Philipp (Augsburg), Adidal Abou-Chamat (Egling), Antonia Gruber (Köln), Hannah Lansburgh (Berlin), Constanze Schüttoff (Radebeul/Dresden), Maria Anwander (Berlin), Julia Peters (Leipzig), Johanna Failer (Dresden), Anja von Wins (Erching), Lisa Schubert (Leipzig), Saskia Kaiser (Düsseldorf), Sylvia Anais Krüger (Ostseebad Nienhagen), Luise Läßig (Dresden), Anna Ameno (Coswig/Sachsen), Alexandra Kaufhold (Braunschweig/Dresden), Kai Welf Hoyme (Köln, Mönchengladbach), Bernd Miesing (Düsseldorf), Thomas Christians (Nienburg/Sachsen-Anhalt)

KULTURZENTRUM GEH8, Gehestraße 8, 01127 DRESDEN
Ausstellung täglich 15.00-19.00 Uhr (Eintritt frei)
Film täglich 19.30 Uhr (Eintritt*: 8 € / 6 € ermäßigt)
Podiumsgespräch am 08. und 15.05.2022, Beginn: 10.00 Uhr

Redaktion: Jörg Fehlisch

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