Meerwert mit Biss
Richard Kuntzsch entwickelt mit seinem Label Algenheld Nährstoffbomben auf Algenbasis. Die vegane Algenschokolade hat viele Vorteile für den Körper.
Inzwischen dürfte es sich herumgesprochen haben: Algen sind das neue Superfood, vereinen sie doch gleich mehrere Vorteile. So bestehen sie zu bis zu 60 Prozent aus Eiweiß und liefern alle B-Vitamine und Mineralstoffe. Nachdem die Meeresfrüchte in Asien schon länger als etablierter Teil der Ernährungskultur gelten, erobern die Algen nach und nach auch den europäischen Markt. „Aufgrund ihres hohen Proteinanteils, gesundheitsfördernden Fettsäuren und Mineralstoffen bieten Mikroalgen alles, was für unsere Ernährung wichtig ist“, sagt Dr. Felix Krujatz vom Institut für Naturstofftechnik der TU Dresden, das seit einigen Jahren in enger Kooperation mit lokalen Wirtschaftspartnern an der Entwicklung von Algenprozessen forscht. Bei der Mikroalge Spirulina platensis wurden in diesem Zusammenhang besonders viele Potenziale identifiziert, gilt sie doch als natürlicher Histaminblocker und dadurch als besonders effektiv im Kampf gegen Allergien. Zudem gibt es erste Hinweise, dass natürliche Substanzen aus Algen auch bei der Krebstherapie wirksam werden. Allerdings steht die Forschung hierzu noch ganz am Anfang. „Die Herstellung von Algenbiomasse ist auch nicht auf Agrarfläche angewiesen und kann überall dort erfolgen, wo Licht, CO2 und Wasser zur Verfügung stehen, etwa an Gebäuden, auf unfruchtbaren Böden oder in Gewerbegebieten“, erklärt Dr. Felix Krujatz.
Vegane Algenschokolade
Richard Kuntzsch, der an der Hochschule Zittau Betriebswirtschaftslehre studierte, wurde während seines Aufbaustudiums „Projektmanagement“ an der TU Dresden auf die vielen positiven Eigenschaften der Algen aufmerksam. In dessen Rahmen war er mit der Zucht von Zwerggarnelen beschäftigt. Die sensiblen Tiere vertragen nur das beste Futter, weshalb er sich erstmals mit Spirulina platensis auseinandersetzte. Das Interesse war geweckt. Der passionierte Sportler entdeckte nach vierwöchiger Selbsteinnahme, dass er deutlich lebensfroher und leistungsfähiger wurde. Als seine an Eisenmangel leidende Freundin den Algengeschmack nicht in Kauf nehmen wollte, begann Algenheld-Richard über Kombinationsmöglichkeiten nachzudenken. Bald entschied er sich zur Zusammenarbeit mit einem Chocolatier. Die Idee zur veganen Algenschokolade unter dem Label Algenheld war geboren. Inzwischen bietet er das Produkt in seinem Online-Shop an, wobei die Bio-Algen auch in Pulverform oder als praktische Presslinge gekauft werden können.
Gegen das Mittagstief
Im Gegensatz zu den großen Herstellern verwendet Richard für seine Algenschokolade keinen raffinierten Zucker, sondern ausschließlich Bio-Zutaten. Die Schokolade schmeckt erst schokoladig-cremig und im Nachgeschmack leicht salzig. Nach ein bis zwei Stückchen ist der Hunger auf Schokolade gestillt. Es setzt ein angenehmes, langanhaltendes Sättigungsgefühl ein, und das Vitamin C trägt während und nach intensiver körperlicher Betätigung zur Stabilisierung des Immunsystems bei. Nebenbei wird die Konzentration gesteigert. Optimal ist das Stückchen Algenschokolade also auch als Vorsorge gegen das Mittagstief.
Weitere Informationen unter www.algenheld.de
Text: Philipp Demankowski