Verborgene Geschichte(n): Ausstellung im Stadtarchiv Dresden

Stadtarchiv Dresden. 2.5 Rechnungsarchiv Nr. 1687, 2.1.1 Ratsarchiv Nr. A.XV. 31g, Foto: Elvira Wobst.
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Anhand markanter Archivalien präsentiert das Stadtarchiv in der Publikation „in civitate nostra Dreseden” Anekdoten, Orte und Personen aus Dresden, die auch ausgewiesenen Kennern der Stadt neu sein dürften. Eine begleitende Sonderausstellung setzt die Beiträge im Stadtarchiv in Szene.

Ein Buch ist entstanden, das Dresdner und Zugezogene gleichermaßen unterhalten dürfte. Selbst der versierteste Hobby-Stadthistoriker dürfte Informationen finden, die ihm neu sind. Oder kennen Sie die Geschichte um den kopflosen Reiter in der Dresdner Heide? Was hat es mit dem Chicago an der Elbe auf sich und wussten Sie, dass einst eine Brücke über die Grundstraße geplant war? Drei Jahre hat ein Team um Projektleiterin Carola Schauer an der Publikation gearbeitet. Anhand verschiedenster Archivalien präsentieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs damit neben bekannten Persönlichkeiten aus Musik-, Kunst- und Geschichtswissen schaft Kurioses, Neues und Vergessenes. Das Buch beinhaltet Beiträge, die eher abseits des historischen Mainstreams liegen.

Historisches Potpourri

Den Titel der Publikation „in civitate nostra Dreseden“ (in unserer Stadt Dresden) haben sich die Macher von der Urkunde des Markgrafen Dietrich von Meißen entliehen, die Dresden 1216 zum ersten Mal als Stadt mit Stadtrecht bezeichnete. Der Eingangsbeitrag von Archivar und Historiker Dr. Eckhart Leisering widmet sich genau jenem historisch für Dresden so bedeutsamen Dokument. Danach folgen fast 50 Beiträge von über 30 Autoren, darunter bekannte Persönlichkeiten aus dem historischen Stadtgeschehen. Stadtmuseum-Direktorin Erika Eschebach schrieb etwa über die Fischordnung des Kurfürsten August aus dem Jahre 1560, während Ernährungshistoriker Dr. Josef Matzerath Johann Hercules Samuel Torniamenti vorstellt, einen Dresdner Konditor aus der Lombardei, der im 19. Jahrhundert das Café reale auf der Brühlschen Terrasse leitete. Natürlich ist auch Stadtarchiv-Leiter Thomas Kübler mit mehreren Beiträgen vertreten.

Begleitende Ausstellung

In der begleitenden Sonderausstellung können interessierte Dresdner einen genaueren Blick auf die behandelten Themen werfen. Dabei sind es nicht nur die Archivalien, die hier von den Mitarbeitern des Stadtarchivs zusammengestellt wurden. Zahlreiche Exponate und Abbildungen geben Aufschluss über den Kontext der Beiträge. Auf einer großräumigen Ausstellungsfläche wird eine Auswahl dieser Besonderheiten zu sechs Themenbereichen gezeigt: städtisches Leben, Innovation/Provokation, Kriminalität, Ernährung, Architektur und Kultur. Eine Tafel fordert schließlich auch die Besucher zum Mitmachen auf. Dort können Dresdner Themen notiert werden, die für die Besucher interessant sind. Eine Archivale, die für das Thema relevant sein könnte, dürfte im Stadtarchiv, dem kommunalen Gedächtnis Dresdens, mit großer Wahrscheinlichkeit zu finden sein.

Das Buch „in civitate nostra Dreseden“ kann ab sofort zum Preis von 35 Euro im Stadtarchiv erworben und über das Internet bestellt werden.

Die Ausstellung „Verborgene Geschichte(n) aus dem Stadtarchiv“ ist noch bis zum 30. März 2018 im Stadtarchiv Dresden zu sehen.

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