Spiel im Fokus
Im Stadtmuseum zeigt die Ausstellung Let’s play! Dem Spiel auf der Spur, wie Spiele unsere Persönlichkeit schärfen. Natürlich darf auch selbst gespielt werden.
Schon Friedrich Schiller hob in seinen Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ die Bedeutung des Spielens hervor. Später entwickelte Johan Huizinga das Konzept des Homo ludens, nachdem der Mensch seine kulturellen Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickelt. Über das Spiel entdecken wir unsere individuellen Eigenschaften und schärfen unsere Persönlichkeit. Im Stadtmuseum knüpft die Ausstellung „Let’s play! Dem Spiel auf der Spur“ nun an diese Überlegungen an und nähert sich spielerisch der Frage, was das Phänomen des Spielens ausmacht. Exponate aus den vergangenen 100 Jahren werden in verschiedenen Zusammenhängen gezeigt, darunter Brett-, Karten-, Würfel-, Gesellschafts-, Video- und Rollenspiele, die beispielhaft auf charakteristische Elemente des Spiels verweisen. Die Exponate werden ergänzt durch wechselnde Erzählungen zahlreicher Dresdner, die in der Ausstellung ihre eigenen Spielerlebnisse und -erfahrungen teilen. Die Schau thematisiert jedoch nicht nur das Spiel, sondern wird mit ihren sieben zu bewältigenden Leveln selbst zum Spiel. Denn in einer Ausstellung über das Spiel soll natürlich auch gespielt werden. So werden Besucher aller Altersgruppen eingeladen, sich an verschiedenen Spielstationen zu bewähren und den bestmöglichen Platz in der Besucherwertung zu erringen. Denn das Spiel mit anderen Menschen hat natürlich auch eine kompetitive Komponente.
Spannendes Begleitprogramm
Begleitet wird die Ausstellung von einem Fortbildungsprogramm für Lehrer, das den Wert von Schach und Brettspielen im Unterricht vorstellt. Zudem erörtern Experten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Zusammenhängen in einer Podiumsdiskussion die kulturelle Dimension von Spielen mit historischem Setting. Passend dazu werden Spielabende organisiert, bei denen Geschichtsstudierende mit verschiedenen Brettspielen geschichtliche Epochen erkunden. So werden die Spieler etwa in die Steinzeit, ins Jahr 1666, der Zeit des großen Brandes in London, oder in die Zeit des Ersten Weltkriegs entführt. Spannend dürften auch die Vorstellungsrunden werden, bei denen sich Dresdner Vereine vorstellen, die sich dem Spiel verschrieben haben. Von Schatzsuche- über den Rollspiel- und Skat- bis hin zum Schachverein dürfte jeder Besucher sein Spiel finden. Gleichzeitig zeigen die Präsentationen auch die Vielfalt spielerischen Lebens in Dresden.
Let’s play! Dem Spiel auf der Spur
Oktober 2021 bis 15. Mai 2022,
Stadtmuseum Dresden, www.stmd.de
Rdaktion: Philipp Demankowski