Herbst der Horizonte in HELLERAU

Großer Saal des Festspielhauses-Hellerau / © Peter R. Fiebig
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HELLERAU feiert mit Tanz, Musik und Kunst die Vielfalt der Gegenwart und lädt zum Dialog über Generationen, Kulturen und digitale Welten.

Das Europäische Zentrum der Künste öffnet im Pre­mie­ren­herbst seine Türen für ein Kaleidoskop aus Tanz, Musik und visueller Kunst – und lädt dazu ein, die Grenzen des Ge­wohnten zu überschreiten. Hier, wo Tradition und Avantgarde aufeinandertreffen, wird der Herbst zum Fest der Sinne.

Tanz als Spiegel der Zeit

Mit vier Uraufführungen sächsischer Künstlerinnen und Künstler setzt HELLERAU im Oktober ein kraftvolles Zeichen für die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes. Die Sebastian Weber Dance Company entfacht mit „Glitz“ ein Feuerwerk aus Stepptanz, Live-Musik und Club-Atmosphäre – eine Hommage an die berauschende Energie der Nacht und die utopische Kraft des Pop. Anna Till und ihr Team von situation productions widmen sich in „Augen auf, Augen zu“ dem Thema Alter und Al­tern: Mit poetischer Choreografie und generationenübergreifender Perspektive verwandeln sie Lebensfragen in berührende Bewegung. Das Duo Miller de Nobili, Dresdner Förderpreis­trä­ger, blickt in „Hype the Pain“ hinter die Fassade der digitalen Alltagswelt und fragt, wie Social Media Identitäten und Ideo­lo­gien formt – ein Tanztheater, das urbane Stile und gesellschaft­liche Reflexion vereint. International wird es mit Polymer DMT/ Fang Yun Lo: „The Seas Between Us“ beleuchtet den ungelösten Konflikt zwischen Taiwan und China und spürt den Bezie­hun­gen zwischen Kulturen und Generationen nach. So wird die Büh­ne in HELLERAU zum Spiegel gesellschaftlicher Fragen und zum Experimentierfeld für neue künstlerische Aus­drucksformen.

Blick auf das Festspielhaus-Hellerau / © Till Schuster
Grenzenlose Klangwelten und innovative Formate

Auch musikalisch überschreitet HELLERAU die Grenzen des Er­wartbaren. Mit dem tschechischen Orchestr BERG eröffnet eines der international führenden Ensembles für zeitgenössische Musik die 27. Tschechisch-Deutschen Kultur­tage. In der energiegeladenen Konzert-Performance „INspiraCe“ ver­schmel­zen Mi­ni­­malismus, Beatbox, Dubstep und Tanz zu einem audiovisuellen Erlebnis, das die Bühne in ein vibrierendes Klanglabor verwandelt. Innovativ präsentiert sich auch das 3D-Audio-Konzert „Black Box White Cube XR“: Hier treffen internationale Künstle­rinnen und Forscherinnen aufeinander, um die Bezie­hung zwischen Technologie, Raum und Körper neu zu denken. Mit Partnern wie ZIMMT, INTORNO LABS und 4DSOUND entstehen immersive Klangwelten, die das Publi­kum mitten ins Ge­schehen ziehen und die Zukunft der Musik erlebbar machen.

Kunst, die verbindet: Film und Fotografie

Doch HELLERAU bleibt nicht bei Tanz und Musik stehen – auch Film und Fotografie erhalten eine Bühne. Der Film „DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN“ nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch acht Städte, auf der Schauspielerinnen, Künst­le­rinnen und Wissenschaftler*innen nach dem Verbindenden in einer zunehmend fragmentierten Gesellschaft suchen. Zwi­schen Marktplatz und Theatersaal, zwischen Gegenwart und Geschichte, entsteht ein vielstimmiges Porträt des kulturellen Miteinanders. In der Ausstellung „PORTRAITS“ wiederum begegnen sich fotografische Positionen aus aller Welt: Der belarussische Fotograf Pasha Kritchko erinnert mit seiner Serie „Map of Memories“ an den Widerstand in Belarus, während die iranische Künstlerin Nazanin Hafez mit neuen Arbeiten persönliche und gesellschaftliche Erinnerungen ins Bild setzt. So wird HELLERAU zum Ort, an dem Kunst Brücken baut – zwischen Menschen, Generationen und Kulturen.

www.hellerau.org

Redaktion: Jörg Fehlisch

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