Sachsens Top 3: Leipzig, Dresden und Chemnitz
Unsere Sonderausgabe „La Saxe à Paris” / „Sachsen in Paris”, das Begleitmagazin zur großen Ausstellung im Carrousel du Louvre, stellt die drei größten sächsischen Städte vor.
Leipzig – Sachsens Boomtown
Leipzig, Sachsens „Boomtown”, besticht durch Vielfalt und ihren Ideenreichtum. Die sächsische Metropole – mit über 608.000 Einwohnern die größte Stadt Sachsens – vereint Tradition und Moderne auf beeindruckende Weise und zieht zahlreiche Künstler und Kreative an.
Ein herausragendes Beispiel für die kulturelle Vielfalt Leipzigs ist die ehemalige Baumwollspinnerei. Dieses Areal hat sich zu einem Zentrum zeitgenössischer Kunst entwickelt, in dem über 100 Künstlerateliers, Galerien und Geschäfte beheimatet sind. Hier arbeiten international renommierte Künstler wie Neo Rauch und Michael Triegel. Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst zählt zu den führenden Museen Europas und zeigt wechselnde Ausstellungen zu Kunsthandwerk, Design, Fotografie und Architektur. Leipzig ist auch für seine bedeutenden Veranstaltungen wie das DOK-Filmfestival oder das Wave Gotik Treffen bekannt.

1212 als Klosterkirche gegründet, erhebt sich die Thomaskirche in Leipzig als ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte. Die ehrwürdigen Mauern der spätgotischen Hallenkirche waren Zeugen bedeutender Wendepunkte: So wurde hier 1409 die Universität Leipzig ins Leben gerufen, und rund 150 Jahre später verkündete Martin Luther von ihrer Kanzel die Botschaft der Reformation. Zwischen 1723 und 1750 wirkte Johann Sebastian Bach als Thomaskantor und legte gemeinsam mit Felix Mendelssohn Bartholdy die Grundsteine der modernen evangelischen Kirchenmusik. Diese Tradition wird bis heute durch den weltberühmten Thomanerchor lebendig gehalten, der die Klänge dieser musikalischen Epoche in die Gegenwart trägt.
Leipzigs reiche Geschichte, lebendige Gegenwart und das idyllische Umland mit über 20 Seen und Wasserwegen machen die Stadt zu einem einzigartigen Reiseziel.
Dresden – Hauptstadt des Freistaates Sachsen
Dresden, die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen, beherbergt über 570.000 Einwohner und ist nach Leipzig die zweitgrößte Stadt Sachsens. Als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Freistaates ist Dresden von herausragender Bedeutung. Die an der Elbe gelegene Stadt ist bekannt für ihre historischen Bauwerke, renommierten Museen und kulturellen Institutionen.

Die Geschichte Dresdens reicht bis in die Steinzeit zurück. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Dresden zur kurfürstlichen und später königlichen Residenz. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Stadt durch schwere Bombardierungen erhebliche Zerstörungen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurde Dresden erneut zur Hauptstadt des Freistaates Sachsen ernannt, und zahlreiche historische Gebäude wurden restauriert. Dresden, oft als „Elbflorenz” bezeichnet, verdankt diesen Beinamen seinen beeindruckenden Kunstsammlungen, der barocken und mediterran beeinflussten Architektur sowie seiner malerischen Lage im Elbtal. Die Stadt ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt mit Autobahnen, Fernbahnhöfen, einem Binnenhafen und einem Flughafen.
Ein besonders berühmter Blick auf Dresden ist der sogenannte „Canaletto-Blick”, benannt nach dem venezianischen Maler Bernardo Bellotto, bekannt als Canaletto. Im 18. Jahrhundert schuf er äußerst realistische Stadtansichten von Dresden, die heute in Museen weltweit zu bewundern sind. Canaletto nutzte eine Camera obscura, um originalgetreue Zeichnungen anzufertigen, die er anschließend auf Leinwand übertrug.

Dresden ist nicht nur ein Zentrum für Innovationen und Spitzentechnologien, sondern auch ein Ort von großer historischer und kultureller Bedeutung. Die Stadt vereint Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise und bleibt ein faszinierendes Ziel für Besucher aus aller Welt.
Chemnitz – Kulturhauptstadt Europas 2025
Für das Jahr 2025 wurde Chemnitz, mit über 245.00 Einwohnern die drittgrößte Stadt Sachsens, zur Kulturhauptstadt Europas gekürt. Gemeinsam mit 38 Kommunen aus Mittelsachsen, dem Erzgebirge und dem Zwickauer Land lädt die Stadt Besucher aus aller Welt ein, ihr reiches Kultur- und Industrieerbe zu entdecken. Unter dem Motto „C the Unseen“ rückt das Programm verborgene Potenziale, unentdeckte Orte und bisher unbekannte Akteure ins Rampenlicht. Rund 100 Projekte aus den Bereichen Populärkultur, Musik, Kunst, Sport und Design entstehen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteuren aus der Region.

Chemnitz, auch als „Stadt der Moderne” bekannt, beeindruckt mit außergewöhnlichen Museen und Denkmälern der Industriekultur, die das Stadtbild prägen. Die Kombination aus Bühnen, kultigen Kiez-Kneipen und Orten der Industriegeschichte bietet ein einzigartiges Erlebnis. Architektonisch besticht die Stadt durch eine Mischung aus Jugendstil und Ostmoderne.
Der Schlossteich, eine grüne Oase mitten in der Stadt, lädt zu einer Bootsfahrt ein. In der Nähe findet man am Schlossberg zahlreiche Fachwerkhäuser mit erstklassigen Restaurants, die den historischen Ursprung der Stadt erlebbar machen. Der Brühl, einst die Einkaufsmeile der DDR, wird heute von Kreativschaffenden belebt und bietet mit einladenden Cafés ein besonderes Flair.
Das Kaßberg-Viertel, eines der größten Gründerzeit- und Jugendstilviertel Deutschlands, lädt zum Schlendern ein. An fast jeder Ecke warten Lokale, Bars und Cafés auf Besucher. Die Villa Esche, entworfen vom belgischen Gestalter Henry van de Velde, ist ein Muss für Architektur-Liebhaber und dient heute als Begegnungsort für Kultur, Wirtschaft und Kunst.

Chemnitz 2025 ist mehr als ein Titel. Es ist eine Einladung, das Unentdeckte zu erkunden und Kunst, Kultur und Gemeinschaft in einer lebendigen Region zu erleben.