Grußwort des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden / © Pawel Sosnowski
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Grußwort zur Top Sonderausgabe SACHSEN IN PARIS, dem Begleitmagazin der Ausstellung im Carrousel du Louvre, vom 13.05.-10.06.2025.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sachsen liebt Gäste! Vielleicht kommt das auch daher, dass wir unseren Gästen wirklich schmeichelhafte Vergleiche und große Komplimente verdanken?

So nannte der junge Frankfurter Student und spätere Dichter Johann Wolfgang von Goethe die Universitätsstadt Leipzig ein „Klein-Paris“. Dresden wird liebevoll Elb-Florenz genannt, weil seine imposanten Kuppeln an die Hauptstadt der Toskana erinnern. Schweizer Gäste fühlten sich im Sächsischen Elbsand­stein-Gebirge so an ihre Heimat erinnert, dass sie kurzum von der Sächsischen Schweiz schwärmten.

Die Knabenchöre der Dresdener Kreuzkirche und der Leip­ziger Thomaskirche blicken stolz auf eine große Geschichte zu­rück. Mit der Staatskapelle Dresden und dem Leipziger Ge­wand­hausorchester verfügt Sachsen über zwei Orchester von Weltrang. Wer auch immer ein Musikinstrument braucht, der wird es in den Manufakturen des Vogtlandes, des „sächsischen Musikwinkels“ finden – vom Taktstock bis zur Orgel wird in Sachsen alles selbst gefertigt.

Selbst gefertigt – das ist eigentlich unser sächsisches Selbst­verständnis. Und deswegen lieben wir unsere Handwerks­kunst. Erzgebirgische Schnitzereien erfreuen Menschen nicht nur zur Weihnachtszeit. Und dazu gehören natürlich auch die berühmten Weihnachtsstollen aus den sächsischen Back­stu­ben, wo streng über die Rezepte gewacht wird.

Darf man in Frankreich sagen, dass wir auch unseren eigenen Wein anbauen? Ganz sicher, denn in Frankreich versteht man den Stolz auf den eigenen Wein.

© Sächsische Staatskanzlei

In Sachsen schauen wir auf eine lange Tradition von For­schung, Technologie und Innovation zurück. Initial dazu war bestimmt der Bergbau im Erzgebirge. Silber- und Erzfunde ließen die Region vor 500 Jahren zu einem internationalen Hot­spot der Glückssucher werden. Wir wissen in Sachsen, was wir dem Bergbau und den vielen fleißigen Menschen zu verdanken haben. Deshalb pflegen wir die Traditionen und setzen auch heute auf technologische Innovationen, erstklassige Bil­dung und darauf, Menschen, Forschung und Unternehmen zusammenzuführen.

Heute sind es Chipindustrie und Elektromobilität, die in Sachsen für wirtschaftliche Dynamik und Erfolg sorgen. Jeder dritte Mikrochip in Europa wird in Sachsen gefertigt. Unser Silicon – Saxony – auch diesen Vergleich verdanken wir einem begeisterten Gast – ist zu einem erfolgreichen Cluster geworden. Im vergangenen Jahr durften wir TSMC aus Taiwan als Investor in Dresden begrüßen.

Sachsen hat sich seit der Wiedervereinigung 1990 hervorragend entwickelt. Es waren Menschen in Leipzig und Plauen, die mit ihren friedlichen Demonstrationen maßgeblich zum Sturz des Kommunismus beigetragen und sich ihre Freiheit erkämpft haben. Was die Menschen hier erreicht haben, macht uns dankbar.

In diesem Jahr ist das sächsische Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Unter dem Motto „C… the Unseen“ laden wir ein, das einstige Zentrum von Textilindustrie und Maschinenbau, den Schauplatz von Industrialisierung und moderner Kunst, und die Zeitzeugin von Kriegszerstörung und Transformation, herzlich und direkt in Mundart und Charakter, innovativ und zupackend, neu zu sehen und neu zu entdecken.

Michael Kretschmer
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

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