Dresdner WEITSICHT 2025: Im Gespräch mit Dorothea Schupelius

Dorothea Schupelius mit Roland Hess / © Bastian Hanitsch
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Dorothea Schupelius ist eine vielseitige Journalistin und Moderatorin. Als Bundestagskorrespondentin und Nach­rich­ten­sprecherin berichtet sie über das politische Ge­schehen sowie die wirtschaftspolitische Lage des Landes. Schupelius ist bekannt für ihre klare Haltung und pointierten Analysen – ob in Talkshows, Podcasts oder als Repor­te­rin vor Ort. Am 20. März 2005 sprach Dorothea Schupelius auf der Dresdner WEITSICHT.

Top: Sie sind Musikerin, Moderatorin und Bundestags-Korrespondentin: Gehört in Ihren Augen Politik zur Kunst und Kunst zur Politik?
Kunst hat schon immer zur Politik gehört, weil Kunst ja schon immer kommentiert hat. Sei das jetzt offensichtlich eine Karikatur oder ein Theaterstück oder aber auch zum Beispiel Musik von Beethoven oder Shostakovich. Das sind ja schon fast politische Kommentare, kann man sagen. Andersherum kann man Kunst durchaus auch in der Politik finden. Das kann bspw. politische Rhetorik, eine kunstvolle Redeart oder politische Strategie sein. Dann nimmt die Politik auch Einfluss auf Kunst, z.B. mit Förderprojekten. In anderen Teilen unserer Erde wird die Kunst zum Teil von Politik beschränkt oder gar verboten.

Top: Wie werden sich Politik und Medien entwickeln, speziell mit Blick auf die junge Generation?
Wir stehen vor unglaublichen Herausforderungen, gerade für die Generationen, die nicht komplett damit aufgewachsen sind, aber jetzt diesen Aufschwung der Digitalisierung erleben. Seien es Fake News in Zeiten des Krieges in Europa oder Fake News von politischen De­batten, Reden oder journalistischen Mei­nun­gen. Man muss immer mehr prüfen, was stimmt und was nicht.

Soziale Medien nehmen einen un­glaub­lichen Einfluss auf die junge Generation. Wir haben im Wahlkampf gesehen, dass Pa­rteien, die gut mit den sozialen Medien umgehen können, die gut mit KI umgehen können, bei den jungen Leuten ankommen. Da habe ich das Gefühl, dass wir noch einiges nachzuholen haben in den traditionellen Medien. Wenn sich KI so schnell weiterentwickelt, kann es der freien Meinung gefährlich werden – darauf müssen wir aufpassen. Gleich­zeitig er­öffnet KI unglaubliche Möglichkeiten, wie wir Medien ganz neu gestalten und zukunftsgerecht ausrichten können.

Ich persönlich möchte mit meiner Arbeit auch künftig Meinungen, auch kontroverse, zusammenführen und Teil der bunten Meinungsvielfalt sein.

Interview: André Steinigen

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