Die Freude am Detail

Fotos: Bachmann & Rybicki
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Sie sind der erste Ansprechpartner für alte Schätze. Das Dresdner Antiquariat und Kunsthandlung Bachmann & Rybicki erwirbt und veräußert Einzelstücke mit Geschichte, aber auch ganze Sammlungen.

Seit 2011 bieten Carsten Rybicki und Gregor Bachmann im gemeinsamen Unternehmen Bücher, Fotografien, Gemälde, Grafiken oder Kunstobjekte an, die sie in Nachlässen, durch Ankäufe von Privatpersonen, auf Antikmärkten und Messen oder von anderen Händlern erstehen. Aber auch Kleinantiquitäten wie frühe technische Geräte, Schmuck und Uhren, alle Arten von Sammlungsgegenständen (Münzen, Medaillen oder Militaria) oder altes Spielzeug kann man im Geschäft auf der Robert-Blum-Straße begutachten. Neben dem Ladengeschäft kann man aber auch auf der Website Informationen über die Hintergründe der zum Verkauf stehenden Objekte finden. Das breite Angebotsspektrum hat einerseits ökonomische Ursachen, da Antiquare und Kunsthändler sowohl auf dem Käufer- als auch auf dem Verkäufer markt als Akteure agieren. Mit Spezialisierungen würde man die Möglichkeiten zu sehr einengen. Andererseits haben die beiden Unternehmer aber auch ein breit gestreutes Interessensgebiet. Während sich Carsten Rybicki speziell für naturwissenschaftliche Werke und alte Fotografie begeistert, interessiert sich Gregor Bachmann insbesondere für Technik, altes Handwerk und Kunst.

Foto: Bachmann & Rybicki

Freude am Entdecken

Und Leidenschaft für den Beruf ist gerade in diesem Geschäft immens wichtig. Immer wieder haben die beiden Unternehmer festgestellt, dass Händler in Schwierigkeiten geraten, wenn sie nur auf den Wert eines Gegenstandes schauen. Für Carsten Rybicki ist aber die Geschichte eines Objekts entscheidend. Wenn er eine neue Sammlung entdeckt, beispielsweise eine alte Bibliothek, kehrt dieselbe Freude am Entdecken wieder, die schon seine Kindheit geprägt hat. Er liebt es, beim Aufschlagen eines alten Buchs den kunstvoll geprägten Einband zu erfühlen oder das Knistern alten Papiers zu hören. Zudem lernt man in der Branche ständig dazu. Wenn für die Bewertung eines Objekts intensive Recherchearbeit betrieben wird, schnappt man gewissermaßen im Vorübergehen jede Menge Informationen über historische Zusammenhänge auf. Für die Bewertung der Objekte werden dabei in der Regel drei Kriterien zu Rate gezogen. Die Herkunft des jeweiligen Sammlerstücks trägt im Endeffekt genauso viel zum Wert bei wie der ästhetische Charakter und die Seltenheit.

Geballte Expertise

Da hat sich mittlerweile ein großer Wissensschatz angesammelt, weshalb die Expertise der beiden Händler häufig von Museen und Instituten bemüht wird. Und auch Privatpersonen, die vor der Auflösung einer Hinterlassenschaft stehen, finden bei Bachmann & Rybicki kompetente Ansprechpartner. Dazu gehört die Bewertung und Verwaltung von Nachlässen genauso wie die Hilfe bei der Schlichtung von Erbstreitigkeiten, wobei die Antiquare eng mit Anwaltskanzleien zusammenarbeiten. Anfang des Jahres kuratierten die beiden Händler zudem die Ausstellung „Die Welt vor 150 Jahren“, die auf der Messe „room + style 2017“ eröffnet wurde und im Anschluss im „Gewandhaus Dresden – Autograph Collection“ ausgestellt wurde. Mit den Besucherzahlen waren die beiden Händler äußerst zufrieden. Ein neues Ausstellungskonzept ist bereits im Entstehen. Noch hüllen sich Carsten Rybicki und Gregor Bachmann darüber aber in Schweigen.

www.dresden-antiquariat.de

Text: Philipp Demankowski

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