„Du bist ich” & „Show Boat”

© Pawel Sosnowski
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Gelungener Mix aus französischer Leich­tig­keit mit exotischen Rhythmen und das erste Musical über­haupt, das sich mit sozialkritischen Fragen auseinandersetzte, an der Staatsoperette Dresden.

DU BIST ICH
Ein schöner Abend hätte es werden sollen: Pat, notorischer Pleitegeier, aber überzeugt von seinen Qualitäten als Lebens­künstler, hatte vor, seine Freundin Loulou einmal ganz besonders auszuführen. Wie hätte er ahnen können, dass das Ka­barett „Zur Weltreise“ horrende Preise nimmt, die Diva des Etablissements Viviane eine geradezu magische Anziehungs­kraft auf ihn ausübt und ihn seine Tante vor aller Ohren am Telefon abserviert, anstatt das nötige Kleingeld locker zu machen? Von einem Moment auf den anderen steht er alleine da: ohne Geld, Frau und Plan.

Du bist ich oder: Der Traum von der Karibik / Foto: © Pawel Sosnowski

Bis da plötzlich Bob ist – der Star des Abends und Schwarm aller Damen, dem das Leben beneidenswert einfach von der Hand zu gehen scheint. Als Bob Pat anbietet, unter seinem Namen eine von seiner Tante Honorine angesetzte Reise in die Karibik anzutreten, um vordergründig auf der Zucker­rohr­plantage „Virginia“ die Arbeit von der Pieke auf zu lernen, sich eigentlich aber vor allem der Sonne und der Damenwelt zu widmen, zögert Pat nicht lange. Doch schnell stellt sich heraus, dass auch das Leben als Bob kein Zucker­schlecken ist – noch dazu, wenn man gar nicht weiß, ob man wirklich Bob ist oder nicht doch lieber wieder Pat sein möchte?

DU BIST ICH oder: Der Traum von der Karibik
Nächste Aufführungen am 18.10. / 26.10. / 27.10.

SHOW BOAT
Um 1900: Das Show Boat bereist mit einem Varieté­programm die Städte entlang des Mississippis. An Bord sind Weiße und Afroamerikaner streng getrennt. Als der Showstar Julie als Toch­ter einer verbotenen „Misch-Ehe“ entlarvt wird, verlässt sie das Schiff – als erste von drei Frauen unterschiedlicher Ge­ne­ra­tio­nen, die jenseits des Flusses ein bürgerliches Leben suchen. Auch Magnolia, die Tochter des Kapitäns, bricht an der Seite des Glücksspielers Gaylord Ravenal voller Hoffnungen nach Chicago auf. Jahre später, mittlerweile verarmt, singt sie im Nachtclub Trocadero vor, nicht ahnend, dass Julie – ebenfalls vom Schicksal gezeichnet – dort Sängerin ist und das Lied ihrer früheren Freundin erkennt.

Staatsoperette bei Nacht / Foto: © Werbeplan

Können sie sich jenseits sozialer Grenzen neu begegnen und gibt es ein Wiedersehen mit dem Show Boat? Jerome Kern und Oscar Hammerstein schrieben 1927 mit Show Boat das erste Musical überhaupt, das sich mit sozialkritischen Fragen auseinandersetzt. In ihrem sensiblen Portrait einer von Rassismus geprägten Gesellschaft warben sie mit legendär gewordenen Blues-inspirierten Songs wie „Ol’ Man River“ und „Can’t Help Lovin’ dat Man“ für kulturelle Offenheit, auch weit über ihre Zeit hinaus.

Show Boat: Premiere am 02.11.2024

Spielplan und Karten unter www.staatsoperette.de

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