Meisterwerke antiker Vasenkunst

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Sonderausstellung im Zwinger

Antike Keramik übt bis heute eine große Faszination aus. Vor allem die figurenreiche Dekoration der Tongefäße mit ihren Mythen-Darstellungen zog die Betrachter seit jeher in ihren Bann. Vor etwa 300 Jahren begann August der Starke in Dresden bemalte Feinkeramik zu sammeln. Seitdem wurde mit großer Kennerschaft ein Bestand zusammengetragen, der heute ungefähr 2.000 antike Gefäße umfasst. In der Dauer­aus­stellung können nur ausgewählte Stücke gezeigt werden.

Volutenkrater, Iliupersis-Maler, Apulisch rotfigurig, 380 – 370 v. Chr., © Skulpturen­sammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Die Kabinettausstellung „Das Wunderbare in der Kunst und Art der Alten – Meisterwerke antiker Vasenkunst“, die bis zum 17. November 2024 in der Sempergalerie zu sehen ist, zeigt etwa 80 griechische und unteritalische Werke, vor allem des 6. bis 4. Jahrhunderts vor Christus.
Für Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), den Begrün­der der Klassischen Archäologie und der modernen Kunst­wissenschaft, lag in den antiken, bemalten Tongefäßen eine große Anziehungskraft. Die Vasenbilder verglich er mit Zeich­nungen Raphaels. Die Sonderausstellung widmet sich diesen Dresdner Vasen und ihrer Geschichte. Als in Italien im Laufe des 18. Jahrhunderts immer mehr bemalte Keramikgefäße ge­funden wurden, zogen sie das Interesse von Gelehrten und Sammlern auf sich. Die lateinische Bezeichnung „vasi fictili” für die tönernen Gefäße wurde in den modernen Sprachge­brauch übernommen.

Der damalige Zugang zu den Objekten war in erster Linie ein künstlerisch-ästhetischer, der sich auf Zeichnung, Kompo­si­tion und Ausdruck konzentrierte. Außerdem richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Deutung der dargestellten Mythen, die aus den antiken Texten bekannt waren. Im 19. Jahrhundert begann eine Phase der Systematisierung nach Gefäßformen, Techniken und Malstilen.
Im weiteren Verlauf der Forschung spielten für die stilistische und chronologische Bestimmung der antiken Keramik zunehmend Töpfer- und Malersignaturen eine entscheidende Rolle. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wuchsen die Kenntnisse über die verschiedenen Meister und es gelang, Vasen anhand stilistischer Merkmale individuellen Malern, Töpfern oder Werk­stät­ten zuzuordnen.

Rotfiguriger Stangen(henkel)krater, Attisch, um 440-430 v. Chr. (Maler der Louvre-Kentauro­machie), © Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/ Hans-Peter Klut

Die Grundlagenforschung für das Ausstellungsprojekt erfolgte in den letzten Jahren durch die Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum an der Bayerischen Akademie der Wis­senschaften in München. Unter diesem Dach arbeiten derzeit 25 Institutionen weltweit zusammen, um den gesamten Be­stand bemalter griechischer Keramik in den Museen und Samm­lungen nach einheitlichen Standards für die Forschung zu erschließen und umfassend zu dokumentieren.

Die Ausstellung präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse und lädt zum genauen Betrachten der Vasenbilder und Ge­fäßformen ein.

Das Wunderbare in der Kunst und Art der Alten
Meisterwerke antiker Vasenkunst

Im Zwinger bis 17.11.2024
Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr, Montag geschlossen
www.skd.museum

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