Sarah Connor: „Ich habe Sehnsucht nach Spaß, Leichtigkeit und Unterhaltung.“

© Nina Kuhn
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Sarah Connor ist wieder da. Am 26. August beehrt die deutsche Pop-Sängerin Dresden und knüpft an viele erinnerungswürdige Auftritte bei den Filmnächten am Elbufer an.

Die Fans werden das Konzert sehnlichst erwarten, denn die Tour musste, wie so viele andere, Corona-bedingt verschoben werden. Dabei ist die Beziehung zwischen Sarah Connor und ihren Anhängern zweifelsohne eine besondere, nicht erst seit sie 2015 mit dem Album „Muttersprache“ aufs Deutsche um­schwenkte und eine neue erfolgreiche Etappe in ihrer Karriere einläutete. Vier Jahre später folgte das Album „HERZ KRAFT WERKE“, das wie schon der Vorgänger Platz 1 der deutschen Albumcharts enterte und von einer ausverkauften Tour gekrönt wurde, die aber aus bekannten Gründen unterbrochen werden musste. Umso mehr freut sich die stimmgewaltige Sängerin und Wahl-Berlinerin nun endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Wir sprachen mit der gebürtigen Delmenhorsterin über die Erfahrungen bei der aktuellen Tour und ihre weiteren Pläne.

Sarah Connor / © Nina Kuhn

Top: Die Tour heißt „Endlich wieder bei Euch“. Wie erleben Sie die Konzerte nach der langen Pause? Sind die Fans mit besonders viel Enthusiasmus dabei?
Sarah Connor: Ja. Es ist absolut etwas Besonderes. Jeder Abend ist einzigartig. Es ist einfach für viele Menschen das erste Konzert nach der Pandemie. Die ersten Minuten fremdeln sie noch, aber am Ende ist absolute Eskalation. Es ist herrlich, das endlich wieder zu erleben.

Top: Fühlen sich die Konzerte anders an? Hat sich Ihre Ein­stellung zu Live-Auftritten verändert in der Zwangs­pause?
Sarah Connor: Sehr. Ich muss zugeben, ich war sehr überarbeitet, als der erste Lockdown kam. Ich liebe meine Fans und das Livespielen. Aber ich habe meinen Job noch nie so wertgeschätzt wie nach dieser Zwangspause. Ich ziehe mir jede Se­kun­de richtig rein.

Top: Was hat die erzwungene Konzert-Pause mit Ihrem künstlerischen Ansatz gemacht?
Sarah Connor: Ich hatte Ups und Downs, wie wohl viele von uns. Ich habe neue Songs geschrieben und letztes Jahr eine Deluxe Edition meines „HERZ KRAFT WERKE“-Albums veröffentlicht. Aber irgendwann muss einfach wieder Leben passieren. Eines hat sich im Kreativen tatsächlich verändert in mir. Ich habe zur Zeit keine Lust auf nachdenkliche, traurige, tiefe Songs. Ich habe Sehnsucht nach Spaß, Leichtigkeit und Unterhaltung.

Sarah Connor / © Nina Kuhn

Top: Welche Erinnerungen haben Sie an die Auf­tritte in Dres­den? Haben Sie eine besondere Beziehung zur Stadt?
Sarah Connor: Oh, ich habe wunderbare Konzerte am Elbufer gespielt. Ich freue mich sehr darauf. Die Kulisse ist traumhaft.

Top: Die letzten beiden Alben haben Sie mit großem Erfolg auf Deutsch eingesungen. Wollen Sie diesen Weg weitergehen oder ist auch ein Abstecher ins Englische vorstellbar? Hatte der Umstieg auch eine befreiende Wirkung?
Sarah Connor: Die größte Veränderung war nicht die Sprache, sondern die Tatsache, dass ich meine Songs selbst schreibe. Zumindest die Texte und Melodien. Für den Rest habe ich fantastische Produzenten, die mir helfen, meinen Ideen ein mo­dernes, cooles, interessantes musikalisches Gewand zu geben. Ich kann mir heute aussuchen, mit welchem Produzenten ich arbeiten möchte. Das ist großartig. Und ja, englisch ist meine Vatersprache. Ich bin mit Jazz und Blues aufgewachsen, na­türlich kann ich mir vorstellen, nochmal eine englische Platte zu machen.

Top: „HERZ KRAFT WERKE“ ist im letzten Jahr nochmal neu aufgelegt worden mit sechs neuen Songs. Waren das Überbleibsel aus den alten Sessions oder komplett neue Songs?
Sarah Connor: Alle neu. Man hört auch inhaltlich, dass es aktuelle Themen sind. Zum Beispiel „Bye Bye“ hätte ich wohl ohne Corona so nicht geschrieben. Und der Song „Blau“ ist für einen Pottwal, mit dem ich im Mittelmeer geschnorchelt bin. Diese Begegnung hätte ich auch nicht gehabt, ohne die Zwangspause.

Top: Sie haben „The Voice of Germany” verlassen. Was waren die Be­weg­gründe?
Sarah Connor: Mama muss arbeiten.

Top: Wann ist mit einem neuen Album zu rechnen?
Sarah Connor: Wer weiß… vielleicht noch dieses Jahr 😉 n

Interview: Philipp Demankowski

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