HOPE-Jubiläumskonzert am 30. Oktober 2020 in der Kreuzkirche Dresden

SILLY / Foto: © Friederike Goeckeler
0

Die HOPE-Gala hätte in diesem Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum im Schauspielhaus gefeiert. Aufgrund der Corona-Pandemie muss Viola Klein nun auf Plan B zurückgreifen, um dringend benötigtes Geld für die Kinder in den Townships in Südafrika zu sammeln. „In Südafrika herrschen unvorstellbare Zustände“, so die Initiatorin. „Die Menschen in den Townships haben wegen des Lockdowns keine Arbeit und kein Geld – sie kämpfen nicht gegen Corona, sondern gegen den Hunger. Hier müssen wir unbedingt helfen.“

Aber auch die Behelfslösung verspricht ein unvergesslicher Abend zu werden. Beim großen HOPE-Jubiläumskonzert in der Kreuzkirche am 30. Oktober können sich die Besucher neben Nachwuchsmusiker Phil Schaller auf ein gemeinsames Konzert von Silly und Julia Neigel freuen. Sowohl die Band um Uwe Hassbecker als auch die in Russland geborene Sängerin und Songwriterin waren in der Vergangenheit schon bei der HOPE-Gala involviert. Zum ersten Mal stehen sie nun aber zusammen für den guten Zweck auf der Bühne. Anlässlich des Konzerts stand uns Silly-Bandleader Uwe Hassbecker zum Interview zur Verfügung.

Was hat Sie dazu bewogen, beim Jubiläumskonzert mitzumachen? Worauf freuen Sie sich im Rahmen der Veranstaltung besonders?
Uwe Hassbecker: Sozusagen als Einzelpersonen sind wir der HOPE-Gala seit vielen Jahren treu verbunden und haben dort mit verschiedenen Projekten und Künstlern auch schon mehrfach auf der Bühne gestanden. Auch als prominente Losver­käu­fer haben wir die Gala oft unterstützt. Als Silly sind wir bisher allerdings noch nie aufgetreten. Dass es nun zum Jubiläums­konzert endlich mal klappt, freut uns besonders und wir hoffen, trotz der besonderen Umstände, auf einen wunderbaren Abend mit einer größtmöglichen Spendensumme. Überhaupt freuen wir uns sehr darauf, endlich mal wieder zu spielen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen sind in diesem Jahr leider alle unsere Konzerte abgesagt worden.

Sie sind ja nicht zum ersten Mal im Rahmen der HOPE-Gala dabei. Was ist Ihnen bei den bisherigen Auftritten besonders in Erinnerung geblieben?
Insbesondere die herzliche, fast schon familiäre Atmosphäre, auch hinter der Bühne, und die große Spen­den­bereitschaft. Viele Prominente aus den unterschiedlichsten Genres haben in den letzten Jahren für HOPE auf der Bühne gestanden und so den Galas zu Höhepunkten verholfen. Spon­tan fällt uns ein Auftritt des im letzten Jahr leider verstorbenen Sängers Edo Zanki ein, bei dem auch Julia und Jacki dabei wa­ren. Ich stand zusammen mit meinem Halbbruder Björn Casa­pietra ein Jahr später auf der Bühne. Ob Gregor Meyle, Dirk Micha­elis oder der wunderbare Pohlmann, es sind zu viele schöne Erinnerungen, auch an die bestens organisierten, rauschenden Aftershow-Partys. Und das in einer der schönsten Städte Deutschlands.

Sind Sie mit dem Stiftungszweck der HOPE Kapstadt Stiftung verbunden, inwiefern?
Trotz der momentanen Krise, von der die ganze Welt betroffen ist, leben wir in einem wohlhabenden Land, mit erstklassiger medizinischer Versorgung für jeden. Den meisten Menschen geht es in Deutschland vergleichsweise gut. Sie haben ein Dach über dem Kopf und müssen keinen Hunger leiden. Es gibt ein gutes Bildungssystem und wenn jemand krank wird, kann ihm sehr wahrscheinlich geholfen werden. Das ist weiß Gott nicht überall so. Wir haben uns in unserer Bandgeschichte immer wieder für solche und ähnliche Projekte eingesetzt, sei es mit Spendensammlungen für die José Carreras Leukämie-Stiftung, Brustkrebs Deutschland e.V. oder für andere karitative Projekte. Bei der HOPE Kapstadt Stiftung geht es in erster Linie um Hilfe für HIV-infizierte Kin­der und deren Familien in den Townships in Südafrika, die eben zum Beispiel nichts zu essen haben und keine selbstverständliche medizinische Versorgung. Man kann den Leuten, die solche Stiftungen ins Leben rufen und sich vor allem darum kümmern, überhaupt nicht genug danken für ihre Arbeit. Silly ist eine kinderreiche Band. Was liegt für uns also näher, als sich an dieser Stelle für Kinder in Südafrika zu engagieren.

Julia Neigel / © Julia Neigel

Was schätzen Sie an Julia Neigel? Warum ist sie eine tolle Sängerin für Silly?
Julia ist ein toller, positiver Mensch. Als wir überlegt haben, wen wir denn fragen könnten, bei unserer Tour „10 Alben, 10 Städte, 10 Shows“ zu singen, kam sie uns sofort in den Sinn. Stimmgewaltig, temperamentvoll, mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Mit einem Wort Vollprofi. Neben AnNa R. ist Julia eine von zwei sehr unterschiedlichen Gast­sängerinnen bei Silly. Das hat super funktioniert, und wir freuen uns, dass Julia trotz ihrer eigenen Projekte in Dresden dabei ist und dort ausnahmsweise als alleinige Sängerin mit uns auf der Bühne steht.

Wie bereiten Sie sich auf den Auftritt vor? Inwieweit entsteht bei einem Konzert in einer Kirche eine besondere Atmosphäre?
Wir spielen dort als komplette Band, zusammen mit dem Dresdner Jugendsinfonieorchester des Heinrich-Schütz-Konservatoriums und das alleine ist schon eine Be­son­derheit, die auch wir nicht alle Tage haben. Silly mit Orchester funktioniert super. Das wissen wir von unserer Zusammen­arbeit mit dem Babelsberger Filmorchester, bei z. B. den Ost­rock Klassik Konzerten. Nun das Ganze noch in einer Kirche, zusammen mit sehr jungen Musikern. Wir freuen uns sehr darauf und werden natürlich vorher nach Dresden kommen, um mit dem Orchester zu proben.
Die andere Besonderheit ist, dass es durch Corona-bedingt unser einziges Konzert in diesem Jahr ist. Was kann es Schöneres geben, als dieses Konzert für eine gute Sache, für HOPE – auch im übertragenen Sinne zu spielen.

HOPE-Jubiläumskonzert
Oktober 2020, Kreuzkirche Dresden
www.hopegala.de

Interview: Philipp Demankowski

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X