Volksbank Dresden-Bautzen eG legt erste Bilanz vor
Premiere für die Volksbank Dresden-Bautzen eG: Im ersten Jahr nach der Verschmelzung kann die Genossenschaftsbank gute Zahlen vorweisen.
Wenn sie auch sorgfältig vorbereitet war, so war das erste Jahr nach der Verschmelzung von zwei großen Regionalbanken gewiss kein Selbstläufer. Umso mehr freuen sich die drei Vorstände der Volksbank Dresden-Bautzen eG darüber, im Premierenjahr eine gute Bilanz vorlegen zu können. Die Voraussetzungen waren gut, zumal die Vertreterversammlungen sowohl der Volksbank Bautzen eG als auch der Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG die Fusion ohne Gegenstimmen abgenickt hatten. „Wir betrachten dies als Vertrauensbeweis für unsere strategische Ausrichtung, deren Ziel es ist, genossenschaftlich verfasstes Bankwesen für unsere Region zukunftssicher zu machen“, so Thomas Müller, Vorstandssprecher der Volksbank Dresden-Bautzen eG. Zur Bewährungsprobe für den Zusammenschluss wurde der 23. September 2017. Mit der technischen Fusion erfolgte die Zusammenführung beider Institute unter einer Bankleitzahl. Kunden der ehemaligen Volksbank Bautzen eG erhielten neue Kontonummern. Die technische Fusion verlief aus Sicht der Kunden geräuschlos. Die Bank war erreichbar, die Zuordnung aller Kunden und Konten fehlerfrei, der Geschäftsbetrieb funktionierte.
Umstrukturierung im Vorstand
Mit dem Zusammenschluss war auch eine Umstrukturierung im Vorstand verbunden. Bereits im Juni 2017 wurde das langjährige Vorstandsmitglied der Volksbank Bautzen eG, Klaus Otmar Schneider in den Ruhestand verabschiedet. Herr Schneider hatte sich in hohem Maße für das Gelingen der Fusion eingesetzt. Zudem verließ Vorstandsmitglied Marc Binczick die Bank auf eigenen Wunsch, um in den Vorstand der genossenschaftlichen Spezialbank BAG Hamm einzutreten. Gegenwärtig setzt sich der Vorstand deshalb aus den Herren Thomas Müller als Sprecher sowie Tilman Römpp und Remo Teichert zusammen.
Starke Positionierung in der Region
Nach wie vor stark verwurzelt präsentiert sich die Bank in der Region. Im Zuge der Verschmelzung wurde das Verbreitungsgebiet des Hauses auf sechs Regionalmärkte aufgeteilt. Trotz der Digitalisierung ist der kompetente Ansprechpartner vor Ort für die Kunden ein unerlässlicher Vorteil im genossenschaftlichen Bankenwesen. Dazu passt, dass im Zuge der Fusion keine der 34 Filialen geschlossen wurde, wobei dieser Aspekt in den nächsten Jahren unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft werden muss. Das klare Bekenntnis zur Region bleibt aber unbestritten. Als Arbeitgeber für 380 Mitarbeiter trägt die Bank zur wachsenden Kaufkraft in der Region bei. Das regionale Engagement in kulturellen, sportlichen und sozialen Bereichen zeichnete die Bank in der Vergangenheit aus. Daran wird auch in Zukunft festgehalten.
Starke Gewinne im Kreditgeschäft
Besonders erfreulich war das Wachstum im Kreditgeschäft. Das an die Kunden ausgereichte Kreditvolumen ist um 7 % auf 840 Millionen Euro gestiegen. Die Bilanzsumme erhöhte sich unterdessen um 34 Mio. Euro auf 1.925 Mio. Euro. Damit konnte der Vertreterversammlung am 20. Juni 2018 eine Dividendenausschüttung in Höhe von 4 % vorgeschlagen werden. Moderater war das Wachstum dagegen bei den Kundeneinlagen. Hier konnte gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung um 1,2 % auf 1,679 Milliarden konstatiert werden. Generell sind die Kredite relativ breit gestreut. Der Anteil der Firmenkunden am Gesamtkreditgeschäft liegt bei 78 % gegenüber 22 % der Privatkunden. Damit trägt die Entwicklung der genossenschaftlichen Prämisse Rechnung. „Wir sind für weiteres Wachstum im Kreditgeschäft mit unseren mittelständischen Kunden auch künftig gut aufgestellt“, sagt Vorstandsmitglied Remo Teichert.
Ausbau des Private-Banking
Im Trend liegt auch bei der Volksbank Dresden-Bautzen eG das Wertpapiergeschäft. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik suchen die Kunden nach alternativen Anlagemöglichkeiten. Der personelle Ausbau der Kundenbetreuung im Bereich Private Banking und Wealth-Management soll auch 2018 weiter fortgesetzt werden. „Wir haben gegenüber unseren mittelständischen Kunden eine besondere Verantwortung, um eine optimale und individuelle Gesamtlösung sowohl für das Unternehmen als auch für den Unternehmer als Privatperson einschließlich seiner Familie zu erreichen“, so Teichert.
Blick in die Zukunft
Die wesentlichen Rahmenbedingungen bleiben im Bankenwesen unverändert. Die Branche ist gekennzeichnet durch Effekte, die schon die Fusion der beiden Genossenschaftsbanken bedingt haben. Die fortschreitende Digitalisierung macht sich dabei besonders im Zahlungsverkehr bemerkbar. Immerhin mehr als 60 Prozent aller deutschen Kunden wickeln ihre Bankgeschäfte online ab. Zudem drängen die sogenannten Fintechs auf den Markt, also Finanzdienstleistungen, die ohne die traditionelle Bank als Mediator auskommen. „Mit unserer Erfahrung, der Kompetenz bei der Beratung und dem direkten Kontakt in der Filiale sind wir der Überzeugung, der wachsenden Konkurrenz Herr zu werden“, meint Thomas Mülller. Zudem gibt es ein breites Portfolio an Online-Angeboten, das von immer mehr Kunden genutzt wird.
Regionale Nähe als Trumpf
Weitere Herausforderungen entstehen durch den Ausbau regulatorischer Maßnahmen und die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB. Die Bank sieht einen deutlichen Zinsanstieg frühestens in zwei bis vier Jahren, wodurch die Zinsmargen weiter sinken werden. Doch sieht sich die Volksbank Dresden-Bautzen eG dank der erfolgreich verlaufenden Fusion diesen Herausforderungen gegenüber gut gewappnet. „Unseren großen Vorteil der regionalen Nähe werden wir nicht aufgeben, sondern vertiefen“, so Thomas Müller. „Denn in einer von Digitalisierung geprägten Welt haben wir ein Angebot für unsere Kunden, das Maschinen nicht leisten können: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhelfen unseren Kunden zum Wohlfühlen, beim Planen ihrer persönlichen Zukunft oder ihres Unternehmens.“