Zeit für lange Nächte

Foto: © Matthias Rietschel; www.rietschel-foto.de
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Sie gehören längt zu den Programmhighlights diverser Großstädte. Auch in Dresden ackern zahlreiche Unermüdliche, um die Einwohner und ihre Gäste bei den sogenannten langen Nächten für ihr Sujet zu begeistern. Die Marathonveranstaltungen haben schließlich auch für eingefleischte Experten noch einige Überraschungen parat. Das Konzept ist so sinnvoll wie effektiv. Die Aussicht, in einer Nacht gleich mehrere Stätten in der Stadt kennen zu lernen, schätzen auch immer mehr Dresdner. Wir stellen Ihnen vier lange Nächte in den kommenden Monaten vor.

Foto: St. Pauli Ruine

Lange Nacht der Dresdner Theater am 7. April 2018

Dresden hat eine lange Theatertradition, die bis zu den höfischen Bühnen des Barocks zurückreicht. Bei der langen Nacht der Dresdner Theater können die Dresdner und ihre Gäste aber auch Bühnen entdecken, die über das Wirken der beiden Zugpferde hinausgehen. Denn das Dresdner Bühnenleben besteht längst nicht nur aus Semperoper und Staatsschauspiel. Insgesamt heben sich am 7. April die Vorhänge auf über 30 Bühnen. Mehr als 20 Spielstätten beteiligen sich an der inzwischen im siebten Jahr angekommenen Theaternacht mit einem Potpourri der Genres. Liebhaber der Oper, des Schauspiels, der Operette oder des Kabaretts werden genauso angesprochen wie Besucher, die sich für Tanz, Musik und Pantomime erfreuen. Speziell zur langen Nacht bekommt man in den Theatern Inszenierungen, die gewissermaßen als Appetitanreger fungieren. Die Vorstellungen beginnen immer zur vollen Stunde und dauern ca. 30 Minuten. Mit dem Lange-Nacht-Bändchen können alle Programme besucht werden. Es ist Eintrittskarte und Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel der DVB/VVO zugleich. Ob per pedes oder mit Bus und Bahn: Wer fleißig ist, kann theoretisch acht Vorstellungen besuchen. Abschließend treffen sich alle Theaterfreunde im Schauspielhaus zur Afterparty, um ab Mitternacht bis in die Morgenstunden zu tanzen.

www.lange-nacht-der-dresdner-theater.de

Foto: © Martin Förster, Dresden

Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften am 15. Juni

Einer der unbestrittene Klassiker unter den Marathonveranstaltungen ist die Dresdner Lange Nacht der Wissen schaften. Bei der „Nacht, die Wissenschafft“ arbeiten zahlreiche Dresdner Forschungseinrichtungen, Universitäten, Hochschulen, unabhängige Institute und forschungsnahe Unternehmen zusammen, um zu zeigen, was hinter den Kulissen der Dresdner Wissenschaft passiert und wie Forschung überhaupt entsteht. Dabei sind auch Vertreter der jüngeren Forschungsjahrgänge gerne gesehene Gäste. Kinderfreundliche Veranstaltungen, spannende Experimente und Führungen tragen dazu bei, dass die Neugier allerorten geweckt wird. Trocken sind die Veranstaltungen am Wissenschaftsstandort Dresden jedenfalls keineswegs. Bei Redaktionsschluss stand das konkrete Programm noch nicht fest, bei 650 Veranstaltungen allein im Jahr 2018 dürfte aber für jeden etwas dabei sein. Alle Veranstaltungen, die zwischen 18 und 1 Uhr stattfinden, sind dabei kostenfrei.

www.wissenschaftsnacht-dresden.de

Foto: Arne Vollstedt

Lange Nacht der Industrie am 28. Juni

Nach Kultur und Wissenschaft ist dann die Wirtschaft dran, wenn regionale Mittelständler bis hin zu bekannten Weltkonzernen ihre sonst oft verschlossenen Tore bei der langen Nacht der Industrie öffnen. Die Hersteller von Produkten des täglichen Lebens wollen die Besucher dabei genauso für ihre alltäglichen Arbeitsschritte interessieren wie spezialisierte B2B-Zulieferbetriebe. Schüler, Studierende, Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchende, aber natürlich auch Berufstätige lernen die Produktionsstätten hautnah kennen und erfahren mehr über Job- und Ausbildungsperspektiven in der Industrie. Die Unternehmen zeigen bei Rundgängen und in Kurz vorträgen ihre Technologien, Arbeitsprozesse und Produkte. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Angesichts der angespannten Fachkräftelage in vielen Branchen präsentieren sich die Firmen als attraktive Arbeitgeber in der Region. Die Besucher hingegen kommen direkt ins Gespräch mit Vertretern der Unternehmen, um sich über die Hintergründe sowie Produktions- und Vertriebstechniken aufklären zu lassen. Zusätzlich zum regulären Programm werden Bus-Touren organisiert, die interessierte Teilnehmer zu zwei Unternehmen kutschieren. Alle Veranstaltungen, die im Rahmen der langen Nacht der Industrie stattfinden, sind kostenfrei.

www.langenachtderindustrie.de

Foto: © Matthias Rietschel; www.rietschel-foto.de

Museumsnacht am 30. Juni

Als eines der Highlights 2018 zeichnet sich bereits jetzt die Museumsnacht ab, die am 30. Juni zum 20. Mal stattfinden wird. Einmal mehr laden rund 50 Museen zu einer ausgedehnten Entdeckungstour ein. Oder vielleicht doch nur zu einem Kurzbesuch, denn viele Teilnehmer wollen sich die Chance nicht entgehen lassen, so viele Museen wie möglich zu besuchen. Glücklicherweise geht es bereits lange vor Einbruch der Dämmerung mit den Angeboten los. Und theoretisch können bis weit in die Nacht hinein Museen besucht werden. Dank der extra eingesetzten Shuttle-Busse und des Nahverkehrsnetzes in Dresden geht es flugs von A nach B. Die Sammlungen und Ausstellungen der Dresdner Museen können in aller Ruhe entdeckt werden. Spezielle Thementouren sorgen noch für Zusatzwissen. Einige Neuzugänge ergänzen dabei 2018 das bisherige Angebot der Museumsnacht in den Schlössern und Palais, den Fabriken und Wohnhäusern, den Ateliers und Gärten von Dresden und Umgebung. So sind zum ersten Mal das Kindermuseum, das Archiv der Avantgarden und das Turmcafé in den Technischen Sammlungen dabei. Auf dem Neumarkt gibt es zusätzlich noch ein sommerliches Blaulichtfest bevor bei der großen  Abschlussparty im Lipsius-Bau die Nacht zum Tag gemacht wird.

www.museumsnacht.dresden.de

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