Wellness versus Winterblues

Foto: © andras_csontos - Fotolia.com
0

Ein Sprichwort aus Finnland sagt, der Winter kommt nicht, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Und tatsächlich regt die kalte Jahreszeit dazu an, Resümee über das gesamte Jahr zu ziehen, Pro und Kontra abzuwägen sowie Pläne für das kommende zu schmieden. Doch oft verliert man sich bei den immer kürzer werdenden Tagen eher in Tagträumereien statt im Freuden taumel. Unlust und Müdigkeit sind die ersten Vorboten für den drohenden Winterblues. Es gibt allerdings einige wirkungsvolle Methoden, dem Winterschlaf zu entfliehen.

Ab in den Schnee!

Ist es nicht herrlich, wenn die Schneeflocken wie kleine Meisterwerke vom Himmel fallen und sich die Natur langsam in weite Zuckerlandschaften verwandelt? Und wenn die Sonne die verschneite Landschaft küsst, zeigt sich der Winter von seiner schönsten Seite. Mit der richtigen Kleidung (festes Schuhwerk, Multifunktionsunterwäsche) kann man ausgedehnte Waldspaziergänge genießen und seine Gedanken zur Ruhe bringen. Die kalte, klare Luft hält den Geist wach und die körperliche Bewegung regt den Gedankenfluss an, vertreibt negative Denkmuster und stimmt milde. Es heißt ja nicht umsonst, der Winter zähmt Mensch und Tier. Übrigens: Ein Spaziergang an der frischen Luft hat denselben Erholungseffekt wie ein Kurzurlaub!

Spaziergang – ein uraltes Ritual

Was ursprünglich als aristokratisches „Lust wandeln“ von einzelnen Adligen in Gärten und Barockparks praktiziert wurde, ist später zum gesellschaftlichen Akt der wohlhabenden Schicht avanciert. Die vertrauliche Atmosphäre bei einem Spaziergang wurde dazu genutzt, um ungestört Gespräche zu führen, Kontakte zu knüpfen oder sich gegenseitig zu neuen Ideen zu inspirieren. Nicht selten wurden auch wichtige politische Entscheidungen beim Flanieren getroffen. Es gibt übrigens einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Spaziergang und der Entwicklung von Wege netzen in Parkanlagen. Auch Kurorte oder Seebäder sind meist durch ihre langgezogenen Promenaden bekannt, die der Regeneration bei ausgedehnten Spaziergängen dienen sollen. Erst im 18. Jahrhundert entdeckte auch die bürgerliche Schicht den Erholungseffekt beim langsamen Gehen. Bald entwickelte sich der Spaziergang zum sonntäglichen Familienritual oder zum Brauch, wie zum Beispiel der Osterspaziergang.

Sauna versus Erkältung

Gerade im Winter besteht ein erhöhtes Erkältungsrisiko. Mit regelmäßigen Saunagängen kann man dieses erheblich senken. Der typische Wechsel von heiß und kalt beim Saunieren entspannt die Muskulatur, regt Stoffwechsel und Kreislauf an und dient vor allem der Abhärtung gegen Erkältungskrankheiten. Die Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu 39° C während des Schwitzens wird auch als künstliches Fieber bezeichnet. Die Wirkung ist diesselbe wie bei echtem Fieber; die Immunzellen, die für die Infektabwehr wichtig sind, werden aktiviert. Sauna ist ebenso empfehlenswert bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose oder Rückenschmerzen. Positive Resultate kann man auch bei rheumatischen Erkrankungen erzielen, denn die Wärme dringt auch in tiefere Gewebestrukuren wie Muskeln, Gelenke und Sehnen ein. Die therapeutische Wirkung drückt sich schnell in der Linderung von Schmerzen aus, was wiederum wohltuende Auswirkung auf das subjektive Wohl befinden hat. Das Saunaritual dient auch Pflege und Reinigung unseres größten Organs – der Haut. Beim Schwitzen und wiederholten Wasseranwendungen werden abgestorbene Hautzellen gründlich, aber schonend entfernt. Die Haut fühlt sich merklich zarter nach einem Saunagang an. Bei Wärme weiten sich die Blutgefäße und die Durchblutung nimmt zu. Beim Abkühlen, beispielsweise durch Kaltwasseranwendungen, verengen sich die Blutgefäße wieder. Dieses Gefäßtrainung dient der Elastiziät der Haut, die Hautalterung wird damit verlangsamt. Fazit: Sauna und Dampfbäder sind gesund und vertreiben böse Wintergeister!

Essen macht glücklich

Eine gesunde Ernährung, ausreichend Trinken und genügend Schlaf sind unabdingbar, wenn es darum geht, depressiven Verstimmungen in den dunklen Wintermonaten entgegenzuwirken. Bestimmte Lebensmittel wirken sich dabei auf unseren Gemütszustand aus. Wissenschaftler stellten fest, dass eine getreide- bzw. fleischhaltige Ernährung und qualitativ minderwertige Fette das Risiko, an einer Depression zu erkranken, erheblich steigern. Eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse hingegen senkt das Risiko signifikant. Besonders der Serotoninmangel kann zu depressiven Erkrankungen führen. Vitamin D aktiviert die Bildung von Serotonin. Es gibt allerdings nur sehr wenige Lebensmittel, die Vitamin D enthalten, wie z.B. Milchprodukte, Eier, fettreiche Fische, Champignons oder Avocados. Es ist allerdings unmöglich, die täglich benötigte Menge an Vitamin D ausschließlich über die Nahrung aufzunehmen. Deshalb ist es ratsam, täglich eine Viertel Stunde in die Sonne zu gehen, denn mithilfe des Sonnenlichts wird das Vitamin D vom Körper in ausreichender Menge selbst gebildet.

Heilpflanzen gegen Stimmungstiefs

Wenn der Körper richtig versorgt ist, hat auch der Winterblues keine Chance. Bei der Zubereitung von Speisen darf es auch mal etwas schärfer sein, denn bei Schärfe werden Glückshormone ausgeschüttet. Frischer Ingwer, Chili oder Peperoni wecken die Lebensgeister. Auch Heilpflanzen helfen bei psychischen Verstimmungen. Johanniskraut, Passionsblume und Baldrian sind das klassische Dreiergespann bei Depressionen. Doch auch Gewürze wie Kurkuma und Safran sind für ihre antidepressive Wirkung be kannt. Viele Kräuter wie Pfefferminze, Lavendel oder Melisse wirken sich positiv auf die Stimmung aus und sind nicht nur als Tee bekömmlich, sondern auch als Saunaaufguss beliebt. Fazit: Die richtige Kräutermischung, gesundes Essen, frische Luft und Sonnenschein, sowie ab und zu mal ordentlich Schwitzen garantieren einen Winter ohne Nebenwirkungen!

Kolumne: Sabine Dittrich

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X