Villa Freisleben: Zeitlose Eleganz am Waldpark

Im noblen Blasewitzer Villenviertel, wo Dresden seine schönste Seite zeigt, steht ein Juwel der Architektur, das mehr als ein Jahrhundert Geschichte atmet. Die Villa Freisleben – ein neoklassizistisches Meisterwerk mit verspielten Jugendstilele­men­ten – ist nicht nur ein Zeugnis großbürgerlicher Wohn­kultur, sondern ein Ort, an dem Zeit und Stil eine einzigartige Symbiose eingehen.

Schon beim ersten Blick verzaubert die Villa mit ihrer eleganten Fassade und dem parkartigen Garten. Doch erst im Inneren offenbart sich die wahre Pracht: Stuckdecken, die wie kunstvolle Spitze wirken, Bleiglasfenster im ehemaligen Musikzimmer, durch die das Licht in sanften Farben tanzt, und in der Lobby ein über hundertjähriger Wandbrunnen aus Original Meissner Keramik, dessen leises Wasserrauschen die Atmosphäre vergangener Zeiten heraufbeschwört.

Wurzeln in der Goldschläger-Tradition

1916 ließ die Familie Freisleben, Betreiber der ältesten deutschen Blattgoldschlägerei seit 1830, dieses repräsentative Anwesen von Architekt Hans Paulick errichten. Fünf Generationen nannten diese Villa ihr Zuhause – hier wurde geboren, gefeiert, getrauert und gelebt. Das Haus trägt die Spuren dieser Familiengeschichte in jeder Ecke, in jedem liebevoll restaurierten Detail.

Der magische Waldpark

Was die Lage der Villa so außergewöhnlich macht, ist der direkte Zugang zum 23 Hektar großen Waldpark Blasewitz – eine der faszinierendsten Parkanlagen Dresdens. Diese grüne Oase verdankt ihre Existenz einer visionären Idee des 19. Jahrhunderts: Der sächsische Ministerialbeamte Arthur Willibald Königs­heim wollte das ,,Blasewitzer Tännicht” vor der Boden­speku­lation bewahren. Seine Lösung war genial: Die Randbereiche wurden als exklusive Villengrundstücke verkauft, deren Erlös die Gestaltung des zentralen Parkbereichs finanzierte. Der königliche Hofgärtner Hermann Sigismund Neumann schuf einen Plan, der 1870 auf der Inter­nationalen Gartenausstellung in Hamburg als schönster Garten­entwurf ausgezeichnet wurde. Das Ergebnis ist bis heute atemberaubend: majestätische Kie­fern­bestände treffen auf parkähnliche Partien mit Solitär­bäumen, Ziersträuchern und Wiesensäumen – ein harmonisches Gesamtkunstwerk aus Natur und Architektur.

Überlebenskünstler mit Stil

Während die Dresdner Bombennacht im Februar 1945 die Innen­stadt zerstörte, blieb die Villa Freisleben wie durch ein Wunder verschont. Auch die DDR-Zeit überstand das Haus dank geschickter Verhandlungen ohne Enteignung – ein kleines Wunder in turbulenten Zeiten.

Neue Blüte im 21. Jahrhundert

Seit den 1990er Jahren erstrahlt die Villa in neuem Glanz. Nach aufwendiger Sanierung unter strengen Denkmalschutzauflagen öffnete sie 1994 als Aparthotel ihre Türen. Der heutige Eigen­tümer, die Wiener Aaron Holding unter der Leitung von Dr. Rainer Maas, setzt die behutsame Pflege fort und bewahrt damit ein Stück Dresdner Stadtgeschichte. Heute verbindet die Villa Freisleben das Beste aus zwei Welten: historische Authentizität trifft auf modernen Komfort, großbürgerliches Flair auf zeitgemäße Gastlichkeit. Wer hier eintritt, betritt nicht nur ein Hotel – er taucht ein in eine Ära, in der Handwerkskunst und Lebensart noch eins waren. Ein Blick in Architektur-Bücher über Dresden genügt: Die Villa Freisleben ist dort verewigt als Paradebeispiel der Baukunst des frühen 20. Jahr­hunderts.

Aparthotel Villa Freisleben
Loschwitzer Straße 19
01309 Dresden
Telefon: 0351 33 68 90
E-Mail: info@villa-freisleben.de
www.villa-freisleben.de

Redaktion: Katrin Schindler