Keramik im Dialog

Der Richard-Bampi-Preis 2025 im Japanischen Palais: Junge Talente und ein Bauhaus-Pionier im spannenden Austausch zwischen Tradition und Innovation
Wenn das Japanische Palais in Dresden seine Tore öffnet, um die Preisträgerinnen und Preisträger des Richard-Bampi-Preises 2025 zu präsentieren, wird die traditionsreiche Geschichte der Keramikkunst lebendig. Inmitten des einstigen „Porzellanschlosses“ Augusts des Starken entfaltet sich ein faszinierender Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart – und lädt dazu ein, die Vielfalt und Innovationskraft des keramischen Schaffens neu zu entdecken.

Tradition und Innovation: Der Richard-Bampi-Preis
Seit 1969 zählt der Richard-Bampi-Preis zu den renommiertesten Auszeichnungen für Keramikkunst in Deutschland. Gestiftet von der Gesellschaft der Keramikfreunde e.V. und in diesem Jahr gemeinsam mit dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vergeben, würdigt der Preis nicht nur herausragende Einzelwerke, sondern das gesamte künstlerische Schaffen junger Talente. Mit einer Dotierung von 15.000 Euro und einer begleitenden Ausstellung bietet er eine Bühne für neue Impulse und kreative Experimente im traditionsreichen Medium Keramik.

Dialog der Generationen: Bampi und die Gegenwart
Im Zentrum der Ausstellung steht der inspirierende Austausch zwischen den Werken des Bauhaus-Schülers Richard Bampi und den aktuellen Positionen der Preisträgerinnen und Preisträger. Bampi, ein Pionier der keramischen Moderne, prägte mit seinem avantgardistischen Geist und seiner Leidenschaft für das Material Generationen von Künstlern. Seine Arbeiten, aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums, treten nun in einen lebendigen Dialog mit den innovativen Ansätzen der jungen Keramikerinnen und Keramiker – ein Spannungsfeld, das Tradition und Gegenwart kunstvoll miteinander verwebt.
Facetten der Keramik: Die Preisträger und ihre Werke
Die Ausstellung vereint 61 Werke von 13 herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, die die ganze Bandbreite zeitgenössischer Keramikkunst widerspiegeln. Von opulenten, heiteren Skulpturen Frank Jimin Hopps über poetische Stillleben von Catherine Sanke bis hin zu konzeptionellen Arbeiten von Lena Becerra und formal ausgewogenen Gefäßen Alessa Dresels – jede Position eröffnet einen eigenen Kosmos. Verspielte Formen, originelle Dekore und minutiös durchdachte Gruppierungen, etwa von Lina Wiedwald und Chungwoo Yoo, zeugen von der gestalterischen Raffinesse und Experimentierfreude der neuen Generation. Die Ausstellung macht deutlich: Keramik ist weit mehr als Handwerk – sie ist ein Medium für künstlerische Visionen und gesellschaftliche Reflexion.

Kunst und Handwerk: Einblicke und Ausblick
Die Präsentation im Japanischen Palais, einst Symbol sächsischer Porzellanleidenschaft, schlägt eine Brücke zwischen asiatischer und europäischer Keramiktradition. Im Zusammenspiel mit der Parallel-Ausstellung „Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“ wird die enge Verbindung von Kunst und Handwerk im Medium Keramik eindrucksvoll erlebbar. So bietet die Ausstellung nicht nur einen Blick auf die jüngsten Talente, sondern auch auf die lebendige Geschichte und Zukunft der Keramikkunst in Sachsen.
Ausstellung im Japanischen Palais
Palaisplatz 11, 01097 Dresden
Laufzeit 06.09.-02.11.2025
Redaktion: Jörg Fehlisch