75 Jahre tjg. theater junge generation
Ein Blick auf die Geschichte und kommende Premieren des Dresdner Kinder- und Jugendtheaters tjg. theater junge generation.
Ende Oktober 2024 feierte das tjg. theater junge generation seinen 75. Geburtstag. Oberbürgermeister Dirk Hilbert betonte die Bedeutung des Theaters für die Dresdner Kulturlandschaft: „Seit 75 Jahren ist das tjg. theater junge generation ein wichtiger Akteur in der Dresdner Kulturlandschaft und ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus Stadt und Region erste dauerhafte und nachhaltige Begegnungen mit Theater – gemeinsam mit der Familie oder als Schulklasse beziehungsweise Kitagruppe. Die Biografie eines jeden in Dresden aufgewachsenen Menschen – so auch meine – ist mit dem tjg. verbunden.“
Von der Gründung bis heute
1949 in einem Provisorium gegründet, ist das tjg. das größte eigenständige Kinder- und Jugendtheater der Bundesrepublik. Mit seinen generationsübergreifenden Angeboten leistet das Haus einen wichtigen Beitrag dazu, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in einer immer komplexeren Welt zu begleiten. Dafür setzt das tjg. auf Beständigkeit und entwickelt sich gleichzeitig weiter: mit einem großen Innovationsschub unter der Intendanz Gunild Lattmanns, der Fusion mit dem Puppentheater 1997 und der Gründung der Theaterakademie durch Felicitas Loewe 2008 – ein offener Raum für theaterbegeisterte und experimentierfreudige Kinder und Jugendliche, ein Forschungslabor für Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen sowie ein Fortbildungsort für Pädagoginnen und Pädagogen. 2016 zogen die beiden städtischen Theater, tjg. und Staatsoperette Dresden, in ihre neuen Spielstätten im Kraftwerk Mitte.
Vielfalt ist Programm
Die drei Sparten der künstlerischen Arbeit des tjg. – Schauspiel, Puppentheater und Theaterakademie – teilen sich im Kraftwerk Mitte drei komplett ausgestattete Bühnen. Zu Beginn des Jahres 2025 können sich junge Theaterfreundinnen und -freunde auf spannende Premieren freuen. Wir stellen zwei davon vor.
„Wolf” von Saša Stanišić
Beim Zubereiten des Abendessens verkündet die Mutter: „Übrigens, ich habe dich zu einem Ferienlager angemeldet.” Kemi ist empört. Natur und er – das passt nicht! Er möchte nicht wandern oder Pflanzen bestimmen. Widerrede ist zwecklos und so sitzt er im Bus ins Feriencamp mitten im Wald. Als im Camp sein Bettnachbar Jörg immer wieder Zielscheibe des krawalligen Marko wird, muss Kemi seine Ängste überwinden und Verantwortung übernehmen. Und dann begegnet er auch noch einem Wolf … Saša Stanišić schrieb mit „Wolf” einen unkonventionellen Ferienlagerroman, der humorvoll zeigt, wie Vorbehalte gegenüber Natur und Mensch verschwinden, wenn wir ihnen erst begegnen.
„Wolf” von Saša Stanišić
Premiere: Sa 08.03.2025, 16 Uhr / Schauspiel / ab 10 Jahren / Studiobühne
„Die Mitte der Welt” von Andreas Steinhöfel
Wie vermurkst kann Familie bitte sein? Phils Mutter benimmt sich wie eine Teenagerin, seine Zwillingsschwester redet mit niemandem mehr und der unbekannte Vater bleibt ein ewiges Mysterium. Als wäre nicht alles schon kompliziert genug, geht auch noch die Klassenzimmertür auf, und ein Neuer kommt rein: Megacrush! Gemeinsam mit Phils bester Freundin verbringen sie zu dritt eine glückliche Zeit, bis die Probleme überhandnehmen: Während Phil hinter das Geheimnis seiner Zwillingsschwester und seiner Mutter kommt, kommen sich seine Freund*innen gefährlich nah. Andreas Steinhöfel erzählt in „Die Mitte der Welt” die Geschichte der ersten Liebe und zeichnet das liebevolle Porträt einer unkonventionellen Familie, in der ständige Veränderung Normalität ist.
„Die Mitte der Welt” von Andreas Steinhöfel
Premiere: Fr 21.03.2025, 19 Uhr / Schauspiel / ab 14 Jahren / Große Bühne
tjg. theater junge generation
Kraftwerk Mitte 1, 01067 Dresden, www.tjg-dresden.de
Redaktion: Jörg Fehlisch