Besseres Verständnis für Depressionserkrankungen

© Jenny Kleine
0

„BILDER MEINER DEPRESSION” in der GALERIE HOLGER JOHN

Pro Jahr leiden etwa 40.000 Menschen in Dresden an einer Depression. Die Folgen für die Erkrankten sind schwerwiegend: Motivations- und Freudlosigkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Ängste und Beklemmungen führen nicht selten in eine sich selbst beschleunigende Spirale der Hoffnungslosigkeit.

Sich in das Leben der Betroffenen einzufühlen, ist für Außenstehende häufig nur bedingt möglich. Der gemeinnützige Verein „Dresdner Bündnis gegen Depression e.V.” möchte ein besseres Verstehen von Depressionen durch Fotos, Malerei und Zeichungen von Betroffenen ermöglichen.

In Zusammenarbeit mit zehn an Depression erkrankten Frauen visualisierten Jenny Kleine, Anna Ryzhkova und Yavor Minchev deren Depressionserfahrungen. Dafür sprach Jenny Kleine mit ihnen über deren Erleben in depressiven Phasen. Gemeinsam mit den interviewten Frauen erstellte sie Konzepte dafür, wie dieses visualisiert werden kann. Daraus entstanden atmosphärische Fotografien. Die Ausstellung zeigt die Interviews sowie die daraus entstandenen persönlichen Fotos. Zeichnungen von Anna Ryzhkova greifen das Konzept auf und erzählen es neu.

Marius Rehwalt „Über der Moral”, Acryl auf Leinwand

„Bilder meiner Depression“ malt auch Marius Rehwalt. Der 30jährige Dresdner befand sich vor vier Jahren mehrere Wochen wegen einer schweren Depression in stationärer Therapie und begann in der Klinik zu malen. Dies wurde zu einem wichtigen Bestandteil im Umgang mit seiner Erkrankung. Ängste und mehr bringt er damit zum Ausdruck. Seine Empfindungen in Farbe umzuwandeln half ihm dabei, sich selbst befreiter zu fühlen. Nur wenige Männer gehen mit ihrer Depressionserfahrung offen um. Marius Rehwalt hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, der Depression durch seine Person ein Gesicht zu geben.

Das Dresdner Bündnis zeigt die Arbeiten des Interviewprojektes der Gruppe um Jenny Kleine sowie Bilder von Marius Rehwalt mit freundlicher Unterstützung der Galerie Holger John. Die Ausstellung will dem Verstecken entgegenwirken und Depression sichtbar machen.

Im Dresdner Bündnis gegen Depression e. V. widmen sich Erkrankte, Angehörige, Fachkräfte und Interessierte dem Thema. Der Verein möchte mit Fachwissen und aus eigenen Erfahrungen das Verständnis für diese Krankheit und für die Erkrankten in der breiten Öffentlichkeit fördern.

Die Ausstellung findet unter 3-G-Regeln statt. Eintritt ist frei. Der Verein würde sich freuen, wenn Besucher die Ausstellung und Vereinsarbeit mit einer Spende unterstützen.

BILDER MEINER DEPRESSION
Jenny Kleine, Anna Ryzhkova, Yavor Minchev, Marius Rehwalt

in der GALERIE HOLGER JOHN
11.11.-21.11.2021, täglich 14 – 19 Uhr
Rähnitzgasse 17, 01097 Dresden

www.deutsche-depressionshilfe.de/dresden

www.galerie-holgerjohn.de

Redaktion: Jörg Fehlisch

Sie interessieren Sich möglichweise auch für:

X