Zwischen Ruhm & Reue

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
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Ausstellung „Herkules – Held und Antiheld” im Dresdner Zwinger

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen in einer großen Ausstellung, wie der antike Halbgott Herkules als Held und Anti­held bis heute fasziniert – und was seine Ge­schichten über unsere Gesellschaft verraten.

Ausstellungsansicht „Herkules – Held und Antiheld“ / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig

Kaum eine Gestalt der Antike hat die Fantasie der Men­schen so nachhaltig beflügelt wie Herkules. Als Sinnbild für über­menschliche Kraft und unerschütterlichen Willen ist sein Name bis heute sprichwörtlich. Doch hinter dem be­rühmten Helden verbirgt sich weit mehr als bloße Muskel­kraft – Herkules ist ein Charakter voller Widersprüche, dessen Geschichten seit Jahrtausenden faszinieren und irritieren.

Die Ausstellung: Facetten eines Helden

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden widmen dem Halbgott nun eine außergewöhnliche Schau im Winckel­mann-Forum der Sempergalerie. Unter dem Titel „Herkules – Held und Antiheld“ entfaltet sich ein Panorama von 135 erlesenen Kunstwerken – von antiken Skulpturen über Gemälde und Münzen bis hin zu Rüstungen und Goldschmiede­ar­bei­ten. Hochkarätige Leihgaben aus renommierten Häu­sern wie dem Louvre, dem Prado und den Vatikanischen Mu­seen bereichern die Dresdner Sammlung und lassen die Viel­schich­tigkeit des Herkules-Mythos in neuem Licht erscheinen.

Ausstellungsansicht „Herkules – Held und Antiheld“ / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig
Zwischen Licht und Schatten: Der Antiheld Herkules

Nicht nur als tugendhafter Bezwinger von Ungeheuern, sondern auch als fehlbarer Mensch tritt Herkules in Er­schei­nung. Die Ausstellung beleuchtet seine berühmten „Her­kules­aufgaben“, sein oft widersprüchliches Verhältnis zu Frauen und seine dunklen Seiten: Trunkenheit, Gewalt und moralische Verfehlungen. So wird der Held zum Antihelden, dessen Eskapaden und Abgründe ebenso Teil seines Mythos sind wie seine heroischen Taten. Die Kunstwerke laden dazu ein, die Ambivalenz dieser Figur zu reflektieren und den schmalen Grat zwischen Ruhm und Scheitern nachzuvollziehen.

Kunst und Gesellschaft: Herkules als Spiegel der Zeit

Die Ausstellung spannt den Bogen von der Antike bis zum Klassizismus und zeigt, wie Herkules immer wieder als Vorbild und Projektionsfläche diente – für Herrscher wie Alexander den Großen oder August den Starken ebenso wie für Künstler und Denker. Seine Geschichten spiegeln die Ideale und Zweifel ihrer jeweiligen Epoche wider und regen dazu an, über den Wandel von Heldentum und Moral nachzudenken. So wird Herkules zum Spiegel gesellschaftlicher Werte, dessen Bedeutung bis in die Gegenwart reicht.

Ausstellungsansicht „Herkules – Held und Antiheld“ / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig

Herkules – Held und Antiheld
Im Zwinger, Ausstellung bis 28.06.2026
Öffnungszeiten: tägl. 10-17 Uhr, Mo. geschlossen

Redaktion: Jörg Fehlisch

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