XV. Jubiläum: Flamenco – UNESCO Weltkulturerbe
2025 feierte der Flamenco sein 15-jähriges Jubiläum als immaterielles Kulturerbe der Menschheit.
Aus diesem besonderen Anlass entwickelte die Andalusische Regierung (Junta de Andalucía) durch die Agentur für Kulturinstitutionen in Kooperation mit dem Andalusischen Institut für Flamenco ein vielfältiges Programm, das Andalusiens Engagement für diese universelle Kunstform unterstreicht. Das Programm eröffnete einen dynamischen, offenen Blick auf den Flamenco und würdigte ihn als kulturellen, pädagogischen und kreativen Motor.
„Del taller a las tablas“ – Vom Atelier auf die Bühne
Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand das internationale Projekt „Del taller a las tablas“ des Künstlers Emilio Fornieles. In mehreren Ländern der EU bereits präsentiert, verbindet dieses Projekt Bildende Kunst und Flamenco zu einer Live-Performance, die die Intimität des Atelierprozesses auf die Bühne bringt. Fornieles zeigt Kunst als unmittelbares, ungefiltertes Bühnenerlebnis – im Dialog mit der Universalität des Flamenco.

Drei Auftritte an drei Tagen
Das Programm des seit 2022 in Meißen lebenden andalusischen Künstlers wurde in drei Auftritte gegliedert, jeweils begleitet von namhaften Flamenco-Künstlerinnen.
Erster Tag: Hommage an Camarón de la Isla
Begleitet von einer Performance des in Spanien ansässigen Künstlers Manuel Pajares und Lucía La Piñona, einer Tänzerin mit avantgardistischem Stil, wurde der erste Abend im Innenhof des Museums von Málaga eröffnet – dem größten in Andalusien und fünftgrößten in Spanien! La Piñona interpretierte traditionelle religiöse Kultur, insbesondere die Semana Santa, mit einem ironischen, teils sarkastischen Ton und verband dies kunstvoll mit purem Flamenco. Fornieles schuf in weniger als einer Stunde ein Porträt des legendären Flamenco-Sängers José Monge Cruz („Camarón de la Isla“), einer Ikone aus San Fernando bzw. Jerez de la Frontera – Regionen, die als Wiege des Flamenco gelten.

Zweiter Tag: Federico García Lorca – Kunst und Geschichte
Aufgrund der Wetterlage fand die Veranstaltung an Tag zwei im Inneren des Museums statt. An diesem Abend arbeitete Fornieles zusammen mit der ungewöhnlichen und international bekannten Sängerin und Gitarristin María Marín. Ihre interaktive Performance führte sie direkt ins Publikum, wo sie allein mit ihrer Stimme beeindruckte. Fornieles wählte diesmal den weltberühmten Dichter, Dramatiker und Komponisten Federico García Lorca, der von Franco ermordet wurde und bis heute keine bekannte Grabstätte hat. Auch dieses Werk entstand in weniger als einer Stunde – und erneut kopfüber.

Dritter Tag: Picasso – Málaga und die Moderne
Am dritten Tag wurde Fornieles von der renommierten Tänzerin La Lupi aus Málaga begleitet, unterstützt durch ihre Flamenco-Gruppe mit Curro de María (Gitarre), Alfredo Tejada (Gesang) und David Galiano (Cajón). Die Aufführung fand erneut in einem beeindruckenden Innenraum des Museums statt, dessen Gewölbedecken eine besondere Atmosphäre erzeugten. Das Publikum füllte den Raum bis auf den letzten Platz – sitzend, stehend und sogar außerhalb des Saals. Zum dritten Mal endete der Nachmittag mit einer Standing Ovation. Für diesen Abschluss wählte Fornieles die Figur Picasso, den wohl berühmtesten Sohn der Stadt Málaga und eine prägende Persönlichkeit auch für den zeitgenössischen Flamenco.

Ausblick: Ausstellung in Sevilla
Die im Rahmen des Projekts entstandenen Werke werden in Kürze im Geburtshaus des Malers Esteban Murillo in Sevilla gezeigt – eine außergewöhnliche Anerkennung und gleichzeitig eine Würdigung des großen Erfolgs des Performance-Projekts von Emilio Fornieles.
www.fornielesgalerieatelier.com


