Premieren am Dresdner Staatsschauspiel

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Das Dresdner Staatsschauspiel bietet Theater­freunden drei außergewöhnliche Inszenierun­gen – von psychologischer Tiefe über antike Mythen bis zu abenteuerlicher Kinderliteratur.

Theater erschafft eine ganz eigene Magie: Menschen versammeln sich, um gemeinsam in fremde Welten einzutauchen, große Gefühle zu erleben und den Puls der Zeit auf der Bühne zu spüren. Wir geben Ihnen drei Empfehlungen.

ENDSTATION SEHNSUCHT

Mit „Endstation Sehnsucht“ bringt das Dresdner Staats­schau­spiel einen Klassiker auf die Bühne, der an Intensität kaum zu überbieten ist. Tennessee Williams’ vielfach ausgezeichnetes Drama entfaltet unter der Regie von Laura Linnenbaum eine beklemmende Atmosphäre, in der die Protagonistin Blanche DuBois zwischen Glanz vergangener Tage und der rauen Realität der Gegenwart taumelt. Die Begegnung mit ihrer Schwester Stella und deren Ehemann Stanley wird zum Katalysator für einen schonungslosen Seelenkampf. Williams’ Figuren sind keine Helden, sondern Suchende, Getriebene, Gefangene ihrer eigenen Sehnsüchte und Lebenslügen. Die Inszenierung legt den Finger auf die wunden Punkte gesellschaftlicher Abstiege und persönlicher Illusionen – ein Abend, der nachhallt und Fragen stellt, die weit über das Private hinausreichen.
Premiere am Do., 02.10.2025, 19.30 Uhr, im Schauspielhaus, Theaterstraße 2, 01067 Dresden

DIE BAKCHEN

Mit „Die Bakchen“ wagt das Ensemble einen kühnen Brü­cken­schlag zwischen antiker Tragödie und gegenwärtigen gesellschaftlichen Spannungen. Thomas Melle, der den Stoff nach Euripides neu interpretiert, lässt Dionysos als schillernde, am­bi­­valente Figur auftreten – Gott des Rausches, der Ekstase und der Grenzüberschreitung. Unter der Regie von Lilja Rup­p­recht wird das Ringen zwischen dem ordnungsliebenden Pentheus und den entfesselten Bakchen zu einem packenden Spiegelbild unserer Zeit: Wo endet Freiheit, wo beginnt Chaos? Die Ins­zenierung stellt die Frage nach dem Preis gesellschaftlicher Umbrüche und lotet die Faszination wie auch die Gefahren kollektiver Ekstase aus. So wird das antike Theben zur Pro­jek­tions­fläche für die Unsicherheiten und Sehnsüchte einer modernen, gespaltenen Gesellschaft.
Uraufführung am Do., 30.10.2025, 19.30 Uhr, Kleines Haus 1, Glacisstraße 28, 01099 Dresden

RONJA RÄUBERTOCHTER

Mit „Ronja Räubertochter“ öffnet sich das Schauspielhaus für ein jüngeres Publikum – und für alle, die sich den Zauber kindlicher Abenteuer bewahrt haben. Astrid Lindgrens berühmte Heldin trotzt im Bühnenbild von Christian Schönfelder den Gefahren des Waldes, begegnet Fabelwesen und entdeckt, dass Freundschaft stärker ist als alte Feindschaften. Regisseur Jan Gehler inszeniert Ronjas Weg zur Selbstständigkeit als poetische Reise voller Mut, Witz und Herz. Die Geschichte von Ronja und Birk, die sich gegen die starren Fronten der Erwachsenen­welt behaupten, wird zu einer Hommage an die Kraft des Neu­anfangs und an die Hoffnung, dass Versöhnung möglich ist – selbst dort, wo sie am wenigsten erwartet wird.
Premiere am Sa., 08.11.2025, 17.00 Uhr, Schauspielhaus, Theaterstraße 2, 01067 Dresden

Informationen, Spielplan und Tickets:
www.staatsschauspiel-dresden.de

Redaktion: Jörg Fehlisch

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