Europas Weinbauregionen
Top Ranking: Passend zum Herbst stellen wir Ihnen die wichtigsten Weinbauregionen in Europa vor.
Daten & Fakten
Die weltweit meisten Weinbauregionen sind historisch gewachsene und seit Generationen bewirtschaftete Flächen. Sie ergeben sich häufig aus natürlichen Gegebenheiten, da Wein besondere Ansprüche an Klima, Boden, Wetter und Lage stellt. Veränderte klimatische Bedingungen oder neue, widerstandsfähige Rebsorten sorgen jedoch dafür, dass neue Anbauflächen erschlossen werden. Die Hälfte der Rebflächen dieser Welt befindet sich in nur fünf Ländern. Auf Platz 1 liegt Spanien mit etwa 13 Prozent aller Weinbauflächen, gefolgt von China mit derzeit 12 Prozent, Frankreich (11 Prozent), Italien (9 Prozent) und Türkei (6 Prozent). Deutschland befindet sich mit ca. 103.000 ha auf Platz 18, Österreich auf Platz 27. Sie liegen damit weit hinter bekannten Weinnationen wie Argentinien, Portugal sowie Griechenland, aber auch unbekannteren wie z.B. Indien oder Usbekistan. Die reine Rebfläche sagt allerdings nichts über Menge und Qualität des produzierten Weins aus, da in Ländern wie der Türkei und China weitgehend Tafeltrauben sowie Rosinen produziert werden. So hat China die zweitgrößte Fläche unter Reben weltweit, liegt bei der Weinproduktion aber auf dem 10. Rang.
SPANIEN
Spanien ist eines der ältesten Weinländer der Erde – und mit gut 8.800 km² Weltmeister in punkto Weinbauflächen. Die Qualität und Quantität der Weine sowie Anbaugebiete unterscheiden sich stark, was nicht zuletzt an großen klimatischen Unterschieden zwischen den Gebieten liegt. Spanien besitzt 17 ausgewiesene Weinbaugebiete, die zum Teil ausgewiesene DO-(Denominación de Origen) oder DOC-(Denominación de Origen Calificada)-Klassifizierungen tragen. Regionen wie Rioja, Navarra oder Katalonien machen in den letzten Jahren qualitativ immer mehr von sich reden … Über 150.000 Winzer betreiben die über 5.000 spanischen Weingüter, Bodegas genannt. Unser Foto zeigt die Bodega Marqués de Riscal, das älteste Weingut in der baskischen Provinz Álava mit dem vom Architekten Frank O. Gehry 2006 eingeweihten Hotel Marqués de Riscal – eine Ikone der Architektur der Moderne. Hier entstehen Weine von Weltklasse.

FRANKREICH
Qualitativ und quantitativ ist Frankreich eines der bedeutendsten Weinbaugebiete der Erde. Paris ist Sitz der Internationalen Organisation für Rebe und Wein. Internationale Standards orientieren sich bis heute an Frankreich, insbesondere dem Bordeaux-Wein, dem Burgund und Champagner. Auch in der weltweiten Bekanntheit sind französische Rebsorten wie Chardonnay, Merlot oder Cabernet Sauvignon führend. 708.743 ha Rebfläche verteilen sich auf 14 Weinanbaugebiete. Anteilig werden 27 Prozent Weißweine und 73 Prozent Rotweine produziert. Unser Foto zeigt das mittelalterliche Saint-Émilion – 40 Minuten von Bordeaux entfernt –, im Herzen der berühmten Bordelaiser Weinberge. Es ist wegen der Bedeutung seiner Weinanbaugebiete, der Qualität der Weine, Architektur und Denkmäler einzigartig.

DEUTSCHLAND
Nach dem deutschen Weingesetz von 1994 verteilt sich die Erzeugung von Qualitätswein in Deutschland auf 13Anbaugebiete: Ahr, Baden, Hessische Bergstraße, Franken, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Rheingau, Rheinhessen, Pfalz, Württemberg, Saale-Unstrut und Sachsen. Im Jahr 2023 wurde in Deutschland Wein auf 103.687 Hektar angebaut. Damit nahm die Rebfläche gegenüber 2022 um 297 Hektar zu. Etwa 16.000 Winzer ernten dabei im Zehnjahresmittel pro Jahrgang durchschnittlich ca. 8,4 Millionen Hektoliter (Stand 2020) aus mehr als 100 Rebsorten. Das Weinbaugebiet Sachsen ist eines der kleinsten und das östlichste Weinbaugebiet Deutschlands. Unser Foto zeigt den „Proschwitzer Blick” von den Weinbergen über die Elbe zur Albrechtsburg – einer der schönsten Blicke über das Elbland bei Meißen.

ITALIEN
Auf einer Rebfläche von knapp 700.000 Hektar und einer jährlichen Produktion von über 40 Millionen Hektolitern gibt es in kaum einem anderen Land so vielfältige und einzigartige Wein-Erzeugnisse. Zu den wichtigsten italienischen Weinen gehören Barolo, Amarone, Lambrusco, Prosecco, Chianti und Brunello di Montalcino. Etwa eine Million Kleinbauern und große Weingüter sind die Produzenten des edlen Rebensaftes. Italien zählt zu den ältesten Weinbauländern, die Anfänge reichen bis 1.000 vor Christi zurück. Der Weinbau wird geprägt von den regionalen Gegebenheiten und bringt hochklassige Weine hervor, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreuen. Unser Foto zeigt eine idyllische Toskana-Landschaft. Die hier häufigsten angebauten Rebsorten sind Trebbiano, Sangiovese, Barbera und Merlot.

ÖSTERREICH
Auf einer Rebfläche von etwa 45.000 ha bieten Österreichs 16 Weinbaugebiete geradezu perfekte Bedingungen. In Österreich sind 26 weiße und 14 rote Rebsorten zugelassen. Der wachsende Rotweinanteil macht derzeit fast ein Drittel der Gesamtrebfläche aus. Österreich hat hervorragende Lagen für Sorten wie Riesling, Pinot Blanc, Chardonnay, Pinot Noir, Merlot oder Cabernet Sauvignon. Noch wichtiger ist das Portfolio bodenständiger Rebsorten mit dem Grünen Veltliner an der Spitze, der allein fast ein Drittel der Rebfläche ausmacht. Auch Zweigelt, Blaufränkisch oder St. Laurent werden heute besonders geschätzt. Unser Foto zeigt die Weißenkirchen in der Wachau in Niederösterreich. Weinbaugebiete wie Wachau, Neusiedlersee und Steiermark überbieten sich einander an landschaftlichem Reiz.
