Der Franzosentag am Hotel Bareiss

© Günter Standl
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Im Schwarzwald, in Baiersbronn-Mitteltal, gibt es traditionsgemäß am 14. Juli 2024 eine virtuose Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland.

Seit 1996 ist es im Hotel Bareiss Tra­dition, die deutsch-französische Freund­schaft am 14. Juli, dem Nationalfeiertag des Nachbarlandes, festlich zu begehen. Als Hermann Bareiss im November 1963, im Alter von 19 Jahren, seine Kenntnisse im internationalen Gastgewerbe in Paris im Grand Hotel Terminus Saint-Lazare perfektionierte, lernte er Frankreich kennen und lieben. Bis zum heutigen Tag hat sich daran nichts geändert. Somit ist es kein Wunder, dass er jährlich am 14. Juli in seiner Nobelherberge im schönen Baden-Württemberg die deutsch-französische Freunschaft feiert.

Hermann Bareiss / © Günter Standl (www.guenterstandl.de).

Hermann Bareiss, Besitzer des Nobelhotels Bareiss in Baiersbronn-Mitteltal, zählt nicht erst seit 2012 mit der Auszeichnung „Best Resort in Europe” zur obersten Schicht der anerkanntesten Hotelbesitzer. Seit langem ist das Hotel Bareiss weltweit eines der schönsten Resorts, wo alles stimmt.

„Glücklich, wie ein Franzose im Schwarz­wald”, lobte der französische Superchef Alain Ducasse seine privaten Aufent­halte im perfekten Ferienparadies mit Postkarten­land­schaft. „Seit vielen Jahren komme ich regelmäßig an diesen friedlichen Ort, der mir ein Ge­fühl außerordentlicher Erho­lung gibt. Das Bareiss ist eine der besten Adressen der Gast­lichkeit. In punkto Qualität der Tafelfreuden bin ich besonders empfindlich. Der Koch Claus-Peter Lumpp, der das mit drei Michelin­sternen bewertete Fein­schmecker­restaurant im Ba­reiss leitet, war einer meiner jahrelangen Mit­ar­bei­­ter in Monte-Carlo.”

Innegrit Volkhardt, Besitzerin des berühmten Bayerischen Hof in Mün­chen, meinte zum Bareiss: „Wie vie­le familiengeführte Hotels gibt es noch, die eine solch umfassende Dienst­­leis­tungsbreite auf diesem Niveau bieten. In der offiziellen Ho­tel­klassifi­zie­rung ist das Bareiss ein 5-Sterne-de-luxe-Superior Haus, wie es nur noch wenige gibt. Un­seren Bayerischen Hof erlaube ich mir dazuzurechnen. Die unternehmerischen Quali­täten von Hermann Bareiss erinnern mich in gewisser Weise an die meines Vaters, Falk Volkhardt.”

links: Alain Ducasse, Kochlegende, Patron und Publizist gastronomischer Literatur (© Heikki Verdurme) / mitte: Koch Claus-Peter Lumpp, der das Fein­schmecker­restaurant im Bareiss, ausgezeichnet mit drei Michelin­sternen, leitet (© Günter Standl) / rechts: Innegrit Volkhardt, Besitzerin des berühmten Hotels Bayerischer Hof im Herzen der Mün­chner Altstadt (© Alessandra Schellnegger)

Neben Hermann Bareiss, der dieses Jahr im März seinen 80. Geburts­tag feierte, sorgen Sohn Hannes und dessen Ehe­frau Britta bereits seit sechs Jahren für das Wohl der internationalen Gäste.

Familie Bareiss – v.l.: Hermann, Britta, Hannes, die Kinder Hanna, Heidi und Henning mit Dackel Quastl / © Günter Standl (www.guenterstandl.de)

Seit 28 Jahren ist es im Bareiss Tradition, die deutsch-französische Freundschaft am blau-weiß-roten Nationalfeiertag festlich zu begehen. Von frühester Jugend an hatte Hermann Bareiss ein Faible für Frankreich. Französisch hatte er bereits auf dem Gymnasium gelernt. In der Sprache war er dann auch nach der Lehre leidlich fit. Jedoch, wie er annahm, langte es nicht für seinen er­sehnten Beruf, somit besuchte er in Paris die Alliance Fran­çaise. 1965 siedelte sich Hermann Bareiss in London an, um sein Englisch zu perfektionieren. Danach kehrte er in das mütterliche Kurhotel nach Mitteltal zurück. Doch der Junge besaß kein Sitzfleisch. Wenige Wochen später begab er sich wieder auf Wanderschaft, dieses Mal für ein Jahr auf das Schiff, die Bremen, und später nach Amerika und Asien. Im Januar 1966, zurück in Deutschland, übernahm er im berühmten Bachmair am Tegernsee die Direktionsassistenz. Nach abgeschlossener Dienstzeit kehrte er dann endgültig ins mütterliche Gast­gewerbe zurück. Bis zum heutigen Tag hält Bareiss seine Liebe zu Frank­reich aufrecht.

Top: Baiersbronn liegt nicht weit entfernt vom Elsass und der Europarat-Stadt Straßburg, die Dresdens Partnerstadt ist. War damals zur Gründerzeit des Kurhotels Ihre Mutter ebenso mit dem benachbarten Frankreich verbunden und besuchten Sie es von Kindesbeinen an?
Hermann Bareiss: 1951, als meine Mutter das Kurhotel Mitteltal eröffnete, war es nur einige Jahre nach dem 2. Welt­krieg. Damals waren unsere Länder überhaupt nicht eng verbunden. Der Krieg hatte beide auseinandergerissen. Ich sollte Frankreich erst als junger Mann kennen und lieben lernen.

Top: Was gefällt Ihnen besonders an Frankreich?
Hermann Bareiss: Die Gastronomie und alles, was dazugehört. Essen und Trinken, sowie elegante Tischkultur, werden bei unseren Nachbarn groß geschrieben. Als ich als junger Schwarzwälder die französische Metropole entdeckte, war ich überwältigt. Paris und seine wunderbare Architektur hatten es mir angetan. Dazu kam die Sprache von Molière. Sie klingt so harmonisch, so melodisch.

Suite im Hotel Bareiss / © Jérôme Mondière

Top: Wie gesagt, ist Straßburg die Partnerstadt von Dres­den. Somit fühlt sich auch unser Top Magazin Dresden mit der elsässischen Europarat-Stadt und dem Franzosentag eng verbunden. Hatten Sie bereits Dresden nach dem Wiederaufbau besucht?
Hermann Bareiss: Gewiss. Ich war vor Jahren in Dresden, als sich die Frauenkirche noch im Aufbau befand. Es wird Zeit, dass ich wieder einmal Ihre schöne Kulturstadt besuche.

Top: Seit 28 Jahren ehren Sie erfolgreich im Bareiss den französischen Nationalfeiertag. Hatten Sie diesen großen Tag schon einmal in Paris miterlebt?
Hermann Bareiss: Ja, damals als ich mein Praktikum im Grand Hotel Terminus St. Lazare absolvierte. Mich hatten die Militärparaden auf den Champs-Elysées und Präsident Charles de Gaulle in seiner Limousine tief beeindruckt. Als ich später den ersten französischen Nationalfeiertag, am 14. Juli, bei uns auf deutschen Boden zelebrierte, war dies ein voller Erfolg. Hunderte von Franzosen kamen zu uns und wir feierten harmonisch den Festtag zusammen.

Blick auf das idyllisch gelegene 5-Sterne-Superior Hotel Bareiss / © Günter Standl (www.guenterstandl.de)

Top: Wie man uns sagte, begrüßten Sie letztes Jahr über 340 Gäste aus ganz Frankreich. Wieviele erwarten Sie dieses Jahr?
Hermann Bareiss: Wir rechnen mit knapp 400 Franzosen, wovon einige bei uns übernachten werden.

Top: Gibt es auch dieses Jahr zum Auftakt den Empfang im Kurgarten und welche Musikkapelle wird dazu aufspielen?
Hermann Bareiss: Selbstverständlich. Zum Kurgartenempfang werden leckere Canapés und prickelnder Champagner ge­reicht. Unsere Trachtenkapelle Mitteltal, mit der ich seit jungen Jahren eng verbunden bin – damals war ich ihr Vor­sitzen­der – und die Parforcehornbläser „Rallye-Trompes Saint Laurent” aus dem elsässischen Holtzheim werden sich musikalisch abwechseln. Danach geht es zum ausgedehnten Schlemmen, bis ca. 18 Uhr, ins Bareiss. Gemeinsam essen und trinken ist die schönste Form von Zusammengehörigkeit. Sie stiftet Frieden, Freude und Freundschaft.

Biedermeierzimmer als eines der Hotel-Restaurants / © Günter Standl (www.guenterstandl.de)

Top: Werden auch die aparten Schwarzwälderinnen mit ihren Bollenhüten, wie sie einst Sonja Ziemann in ihrem Nach­kriegsfilm „Das Schwarzwaldmädel” (1950) trug, dabeisein?
Hermann Bareiss: Natürlich. Sie wissen, was die beiden Farben auf den Hüten bedeuten? Rote Bollen lassen wissen, dass das Mädel noch zu haben ist. Dagegen tragen verheiratete Frauen schwarze Bollenhüte.

Top: Wird Yolande Haag, die Besitzerin der französischen Méteor Brauerei dieses Jahr wieder mitfeiern? Letztes Jahr bestätigte auch die Bas-Rhin Präfektin, Josiane Chevalier, die enge Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland.
Hermann Bareiss: Ja, beide Damen aus Frankreich werden sicher wieder mit uns feiern.

Yolande Haag (Méteor Brauerei Hochfelden) Hermann Bareiss, Manou Massenez-Heitzmann (Honorary Consul of the Republic of Ecuador) / © Hotel Bareiss

Top: Wie wir feststellen, ist Ihre Mutter, die Gründerin, auch heute noch bei allen Festivitäten dabei.
Hermann Bareiss: Sie haben recht. Die Bronzebüste meiner geliebten, verstorbenen Mutter wacht über das Wohl­ergehen unseres Gastgewerbes in der Empfangslobby, denn ohne sie wäre Bareiss heute nicht, was es ist.

Top: Wie wir hörten, zeichnete die französische Regierung Sie für Ihre Freundschaftsbemühungen aus. In Deutschland nehmen Sie als bester Hotelier den ersten Platz ein.
Hermann Bareiss: Als 2007 mir das Bundesverdienstkreuz im Namen des Bundespräsidenten Johannes Rau verliehen wurde, schloss sich Frankreich an. Auf Wunsch des Präsidenten Jacques Chirac verlieh mir der ehemalige Minister André Bord den Orden des Chevalier de la Légion d’Honneur für meine deutsch-französischen Freundschaftsbemühungen. Es war ein tolles Fest, wofür wir in unserem Park ein großes Zelt errichten ließen.

Großer Hotel-Pool / © Jérôme Mondière
Ruhegärten am Hotel Bareiss / © Günter Standl (www.guenterstandl.de)

Top: 1977 heirateten Sie Ute Saier, wie und wo hatten Sie sich kennengelernt?
Hermann Bareiss: Eigentlich kam Ute nur zur Besprechung für ihre Hochzeit mit ihrem damaligen Verlobten zu uns ins Hotel. Sie verliebte sich jedoch in mich und verließ ihren Bräutigam. Wir heirateten. 1978 schenkte Ute mir meinen ers­ten Sohn Christian. Zwei Jahre später dann Hannes. Christian lebt mit seiner Frau Stephanie in Düsseldorf und arbeitet erfolgreich in der Herstellung veganer Lebensmittel. Hannes und seine Frau Britta leiten mit mir unser Hotel und haben bereits mit einem Jungen und zwei Mädchen für die Zukunft des Familienbetriebes gesorgt.

Traditionelles Restaurant „Dorfstuben”, voller Charme / © Jérôme Mondière

Top: Wann kam Ihnen die Idee, aus dem ehemaligen Kurhotel Ihrer Mutter ein Resort zu schaffen?
Hermann Bareiss: Der Grundgedanke dazu war ehrwürdige, alte Schwarzwälder Tradition zeitgemäß aufrechtzuerhalten. Ich liebe meine Gegend und ihre Geschichte. Anfang 1990 eröffnete ich im Bareiss unsere naturgerechte Bade- und Spa-Welt. Als ich die 2,5 km entfernte Sattelei kaufte, schuf ich daraus ein gemütliches, traditionsgemäßes Bauern­restaurant, wo typische Landesgerichte serviert werden. 2017 erwarb mein Sohn Hannes den Forellenhof Buhl­bach. Er liegt 7,5 km vom Hotel entfernt und bereitet fangfrische Forellen eigener Zucht auf verschiedene Arten zu. Die traditionelle Schwarz­wälder Gemütlichkeit wurde hier unangetastet beibehalten. Der Morlokhof, ein authentisches Bauern­haus aus dem Jahre 1789, wurde getreu restauriert und dient heute für private Feste.

Der romantische Forellenhof Buhlbach / © Günter Standl (www.guenterstandl.de)

Text und Interview: Michel Anders-Cavendish

14 Juillet 2024
28ème Fête de l’Amitié Franco-Allemande en Forêt-Noire.

Lever vos verres et célébrer la Fête Nationale du 14 Juillet chez Hermann Bareiss à Mitteltal en Forêt-Noire. Avec la rencontre de deux grandes nations, le Bareiss Resort commémore chaque année la prise de la Bastille de son voisin dans le cadre d’une fête de charme et d’amitié. La matinée commence au Kurpark Mitteltal avec musique, allocutions et champagne. Ensuite la famille Bareiss reçoit les invités dans l’ hôtel pour un déjeuner festive avec les meilleurs vins de France et d’Allemagne.
En 1951 Hermine Bareiss ouvrait une charmante, petite auberge en mettant tout son cœur pour faire un refuge douillet. 70 ans plus tard l’Hôtel Bareiss a une réputation d’excellence à l’échelle internationale. En 2012 il était nommé «Best Resort in Europe».
A 70 Km de Strasbourg, au cœur du village de Mitteltal, le Bareiss mélange parfaite gastronomie, loisirs de qualité, luxe incomparable et atmosphère chaleureuse.
Recevoir au Relais et Châteaux Bareiss, c’est une histoire de famille: »Notre maison est votre maison.» sont les mots de Her­mann Bareiss, fils de Hermine, qui a fêté ses quatre-vingt ans cet année. Désormais Hermann Bareiss et son fils Hannes, marié à Britta, perpétuent avec amour et conviction les valeurs et l’authenticité de leur endroit exceptionnel.
En 2007 Hermann Bareiss a été élevé au grade de Chevallier de la Légion d’Honneur par le président Jacques Chirac en récompense de ses efforts à l’amitié franco-allemande.
Le célèbre cuisinier Alain Ducasse nous a confirmé qu’’il aimait venir se reposer dans cette merveilleuse maison, surtout en hiver sous la neige, et retrouver le chef Claus-Peter Lumpp, 3 étoiles Michelin, qui a effectué sa formation à ses côtés au Louis XV à Monte-Carlo. Innegrid Volkhardt, la propriétaire de l’Hôtel Bayerischer Hof à Munich, a comparé l’energie de Hermann Bareiss à celle de son père, Falk Volk­hardt, son aîné de 20 ans. Les deux Messieurs distingués sont des vrais Médiateurs du grand bonheur dans l’hôtellerie internationale.

Michel Anders-Cavendish

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