Fluxus – Revolution der Kreativität

Blick in die Ausstellung „Fluxuriös! Kunst und Anti-Kunst der 1960er bis 1990er Jahre“ im Archiv der Avantgarden — Egidio Marzona (ADA) / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
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Die Dresdner Ausstellung „Fluxuriös!“feiert die radikale Kunst- und Anti-Kunst-Bewegung der 1960er bis 1990er Jahre – mit Ikonen, Experimenten und interaktiven Erlebnissen.

Mit „Fluxuriös! Kunst und Anti-Kunst der 1960er bis 1990er Jahre“ widmen sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA) einer Bewegung, die den Kunst­begriff radikal infrage stellte. Fluxus – das ist nicht nur ein Stil, sondern ein Lebensgefühl, das Konventionen sprengt und den Alltag zur Bühne macht.

Ausstellungsansicht „Fluxuriös! Kunst und Anti-Kunst der 1960er bis 1990er Jahre“ / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Revolution der Kunstbegriffe: Von Alltag und Ironie

Fluxus und die Aktionskunst der 1960er bis 1990er Jahre brachen mit allen Regeln des etablierten Kunstbetriebs. Statt elitäre Werke für wenige zu schaffen, verschmolzen die Pro­ta­gonistinnen und Protagonisten Kunst mit dem Alltäglichen, mit Kommunikation und mit spielerischer Ironie. Die Ausstellung zeigt, wie scheinbar banale Objekte, Anweisungskarten und Performances zu Trägern subversiver Botschaften wurden. Immer wieder blitzt dabei ein feiner Witz auf, der die Be­su­cherinnen und Besucher zum Nachdenken und Schmun­zeln gleichermaßen einlädt.

Ikonen und Experimente: Die Künstlerinnen und Künstler

Rund 90 Werke internationaler Größen wie George Brecht, Joseph Beuys, Charlotte Moorman, Dick Higgins, Ben Vautier, Yoko Ono, Nam June Paik, Takako Saito und Wolf Vostell entfalten in der Ausstellung ihre Wirkung. Sie alle eint der Mut zum Experiment und die Lust, Grenzen zu überschreiten. Mit ihren Aktionen und Objekten haben sie die Kunstwelt nachhaltig verändert. Ihre Arbeiten zeigen, wie vielfältig und überraschend Fluxus sein kann – von poetischen Klanginstallationen bis zu provokanten Alltagsinterventionen.

Ausstellungsansicht „Fluxuriös! Kunst und Anti-Kunst der 1960er bis 1990er Jahre“ / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Interaktive Ausstellungserlebnisse

Die Ausstellung lädt nicht nur zum Staunen, sondern auch zum Mitmachen ein. Besucherinnen und Besucher können Fluxus-Kärtchen von Robert Watts ausprobieren, kunsthistorische Fragen von Ben Vautier beantworten oder die „310 Ideen T.O.T.“ von Wolf Vostell erkunden. Klang- und Filminstallationen, etwa von der Performancekünstlerin Charlotte Moorman, machen die Vielfalt der Bewegung sinnlich erfahrbar. Ein besonderes Highlight ist das Sound-Multiple „Mozart Mix“ von John Cage, das individuell abgespielt werden kann und so den spielerischen Geist von Fluxus unmittelbar erlebbar macht.

Dialog der Generationen: Zeitgenössische Perspektiven

Im Frühjahr 2026 erhält die Ausstellung frischen Wind: Studierende der Klasse Hopf der Hochschule für Bildende Künste Dresden präsentieren neue Arbeiten, die Fluxus als Ausgangspunkt nehmen und zeitgenössisch interpretieren. Das Begleitprogramm bietet darüber hinaus innovative Formate wie „Tiny Desk Lectures“ und „Object Talks“, bei denen einzelne Werke und Phänomene der Fluxus-Bewegung dialogisch beleuchtet werden. Zur Finissage schließlich setzen Tänze­rinnen und Tänzer der Palucca Hochschule für Tanz das Thema Partizipation in Bewegung um – ein lebendiges Echo auf die offene, einladende Haltung des Fluxus.

Ausstellungsansicht „Fluxuriös! Kunst und Anti-Kunst der 1960er bis 1990er Jahre“ / © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz

Fluxuriös! Kunst und Anti-Kunst der 1960er bis 1990er Jahre
Archiv der Avantgarden, Große Meißner Str. 19, 01097 Dresden
Ausstellung bis 08.03.2026

Redaktion: Jörg Fehlisch

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