Dresdner Musikfestspiele 2026: Klangvolle Leichtigkeit

Hayato Su­mino alias „Cateen“ / © Ryuya Amao Photography
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Die Musikfestspiele 2026 setzen auf Optimismus, internationale Stars und überraschende Formate – und machen die Stadt zum Treffpunkt für Genießer und Neugierige.

Ab Mitte Mai 2026 wird sich Dresden in eine Bühne für eines der renommiertesten Festivals Europas verwandeln: die Dresdner Musikfestspiele. Seit Jahrzehnten zieht dieses Ereignis Musikliebhaber, Künstler und Neugierige aus aller Welt in die sächsische Landeshauptstadt. Die Fest­spiele sind weit mehr als ein Konzertreigen – sie sind ein Fest der Begegnung, der Inspiration und der kulturellen Vielfalt. Jahr für Jahr gelingt es Intendant Jan Vogler mit feinem Gespür, ein Programm zu ge­stalten, das die Grenzen des Ge­wohnten sprengt und die Stadt in einen vibrierenden Klang­raum verwandelt. 2026 verspricht das Festival, mit seinem neuen Motto und ei­ner Fülle an Innovationen, einmal mehr zu einem kulturellen Höhe­punkt zu werden.

Der Cellist Jan Vogler ist Intendant der Dresdner Musikfestspiele / © Marco Grob
Die „Leichtigkeit des Seins“ als roter Faden

Mit dem Motto „Leichtigkeit des Seins“ setzt Intendant Jan Vog­ler für die 49. Ausgabe der Dresdner Musikfestspiele ein be­wusstes Zeichen. In einer Zeit, die von Unsicherheiten und Herausforderungen geprägt ist, will das Festival Optimismus und Lebensfreude in die Konzertsäle tragen. „Leichtigkeit ist die Kür des Lebens. Mit musikalischen Höchstleistungen variieren die Dresdner Musikfestspiele 2026 die Leichtigkeit des Seins in vier spannenden Wochen, Abend für Abend“, betont Vogler. Das Motto ist dabei weit mehr als ein programmatischer Slogan – es zieht sich als verbindendes Element durch alle 64 Veranstaltungen und inspiriert Künstler wie Publikum gleichermaßen. Die Auswahl der Werke, die Zusammen­stel­lung der Ensembles und die Einladung von Künstlern aus un­ter­schiedlichsten Genres spiegeln den Anspruch wider, Musik als Quelle der Zuversicht und als Brücke zwischen den Men­schen zu begreifen. Die Dresdner Musikfestspiele 2026 laden dazu ein, die Schwere des Alltags für einen Moment hinter sich zu lassen und sich von der Leichtigkeit der Kunst tragen zu lassen.

Mitglieder des Dresdner Kreuzchors / © Grit Dörre
Von Klassik bis Comedy

Die Dresdner Musikfestspiele 2026 präsentieren sich so facettenreich wie nie zuvor. Neben den bewährten Säulen Klassik und Oper öffnet sich das Festival in diesem Jahr verstärkt neuen Gen­res und Formaten. Jazz, Weltmusik, Crossover, Tanz, Schau­spiel, Lesung und Performance bereichern das Pro­gramm und sorgen für überraschende Begegnungen auf und vor der Bühne. Besonders bemerkenswert ist die Inte­gra­tion von Comedy und Schauspiel, die dem Festival eine zusätzliche Leichtigkeit und Frische verleihen. Bereits zur Eröffnung trifft die Dresdner Philharmonie unter der Leitung von Tabita Berg­lund auf den bekannten Comedian Olaf Schubert – ein hu­morvoller Auftakt, der die Grenzen zwischen ernster Musik und unterhaltsamer Bühnenkunst spielerisch aufhebt. Fast 30 Künstler und Ensembles feiern 2026 ihr Debüt in Dresden, darunter der österreichische Schauspieler Tobias Moretti, das Rot­ter­dams Philharmonisch Orkest, das Duo Joja Wendt & Bas­tian Pastewka sowie der Pianist und Youtube-Star Hayato Su­mino alias „Cateen“. Diese Vielfalt an Stimmen und Stilen macht die Musikfestspiele zu einem Schmelztiegel der Krea­tivität und er­öffnet dem Publikum neue Perspektiven auf die Welt der Musik.

Comedian Olaf Schubert / © Amac Garbe
Künstlerische Höhepunkte und Premieren

Das Programm der Dresdner Musikfestspiele 2026 ist gespickt mit künstlerischen Höhepunkten und spannenden Premieren. Die Rückkehr international gefeierter Künstler wie Chilly Gon­zales, Igor Levit, Martha Argerich und der Schauspielerin Mar­tina Gedeck verspricht musikalische Sternstunden. Auch die Sängerin Noa, der Trompeter Till Brönner und die Hornistin Sarah Willis, die erstmals mit ihrer Formation The Sarahbanda in Dresden gastiert, stehen für die außergewöhnliche Qualität des Festivals. Neben den etablierten Größen sorgen zahlreiche Debüts für frischen Wind: Das Publikum darf sich auf innovative Programme und überraschende Konstel­la­tionen freuen, die das Festival zu einem Ort der Entdeckungen machen. Beson­ders die Residenz des London Philharmonic Orchestra unter Edward Gardner, das mit einem Schwerpunkt auf Kompo­si­tionen von Edward Elgar nach Dresden kommt, setzt neue Ak­zente. Die Mischung aus vertrauten Namen und neuen Stim­men verleiht den Musik­fest­spielen eine besondere Dynamik und macht sie zu einem lebendigen Forum für musikalische Innovation.

Noa, Brückenbauerin mit großer Stimme / © Ronen Akerman
Cellomania, Wagner und musikalische Experimente

Ein besonderes Glanzlicht im Programm ist die dritte Ausgabe der „Cellomania“, bei der rund 30 Starcellisten aus aller Welt die Vielseitigkeit ihres Instruments feiern. Hier verschmelzen Virtuosität und Experimentierfreude zu einem einzigartigen Erlebnis: So erweckt Kian Soltani große Filmmusik auf dem Cello zum Leben, während Alisa Weilerstein mit ihrem Projekt „Fragments“ die Suiten von Johann Sebastian Bach in einen span­nenden Dialog mit zeitgenössischen Kompositionen bringt. Ein Höhepunkt ist die „Lange Nacht des Cellos“, die mit der „Late Night Baroque“ einen besonderen Akzent setzt: Fünf Cellisten und Musiker des Dresdner Festspielorchesters präsentieren Vivaldis Cellokonzerte zunächst auf modernen Stahl­saiten und anschließend auf historischen Darmsaiten – ein faszinierendes Experiment, das den Wandel des Klangs unmittelbar erfahrbar macht.
Auch die große Oper hat ihren festen Platz: Mit Richard Wag­ners „Götterdämmerung“ in historischer Aufführungs­pra­xis setzen das Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln unter der Leitung von Kent Nagano den Schlusspunkt der seit 2023 laufenden „Wagner Cycles“. Diese Aufführungsreihe hat sich zum Synonym für einen neuen, authentischen Wagner-Klang aus Dresden entwickelt und zieht Kenner wie Neulinge gleichermaßen in ihren Bann.

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / © Matthias Baus
Zeichen der Zuversicht

Die Dresdner Musikfestspiele sind weit mehr als ein künstlerisches Ereignis – sie sind ein gesellschaftliches Statement. In einer Zeit, in der viele Menschen nach Ablenkung und Inspi­ration suchen, gelingt es dem Festival, mit einem internationalen und vielfältigen Programm ein Zeichen der Hoffnung zu setzen. Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur, Wis­sen­schaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden, be­tont: „In schwierigen Zeiten setzen die Dresdner Musik­festspiele mit einem wunderbar internationalen wie vielfältigen Programm auf die ‚Leichtigkeit des Seins‘. Damit gelingt es, die Menschen aus der Region Dresden wie die Gäste der Lan­des­hauptstadt qualitativ hochwertig zu unterhalten und Ab­len­kung in schweren Zeiten zu schaffen.“ Trotz haushaltspolitischer He­raus­forderungen ist es Intendant Jan Vogler und seinem Team ge­lungen, gemeinsam mit engagierten Partnern, Unterstützern und Sponsoren, ein Festival-Feuerwerk zu entfachen.

Vilde Frang / © Marco Borggreve
Musik eröffnet neue Perspektiven

Mit ihrem Programm für 2026 beweisen die Dresdner Musik­festspiele einmal mehr, wie Musik Brücken bauen und Zu­versicht stiften kann. Die „Leichtigkeit des Seins“ wird in Dres­den nicht nur zum Motto, sondern zum gelebten Erlebnis – für Künstler, Publikum und die gesamte Stadt. Wer sich auf dieses Festival einlässt, entdeckt die Kraft der Musik, den Alltag zu verwandeln und neue Perspektiven zu eröffnen.

Dresdner Musikfestspiele »Leichtigkeit des Seins« vom 14.05.-14.06.2026

Redaktion: Jörg Fehlisch

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