Asche. Wandel. Neubeginn.

Die Ausstellung „WHERE ASHES BREATHE“ im Torhaus Wehlen zeigt, wie aus Vergänglichkeit neue Perspektiven und künstlerische Impulse entstehen.
In den historischen Mauern des Torhauses Wehlen lenkt bis zum 07.12.2025 eine Ausstellung den Blick auf das Vergehen und Werden – und auf die stille Kraft der Erneuerung: Wo Asche atmet, beginnt das Leben neu. Im Jahr 2022 wütete im Nationalpark Böhmische Schweiz ein verheerender Waldbrand. Die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung setzen sich in ihren Werken mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur auseinander und nehmen dabei direkten Bezug auf diese Naturkatastrophe.

„WHERE ASHES BREATHE / LANDSCAPES IN RENEWAL“ – der Titel der von Tereza Novakova und Dirk Großer kuratierten Ausstellung ist Programm. Hier wird Asche nicht als Ende, sondern als Ursprung verstanden. Die präsentierten Werke kreisen um die Frage, wie Zerstörung und Transformation untrennbar miteinander verbunden sind. Asche steht sinnbildlich für den Moment, in dem aus Vergänglichkeit neues Leben entsteht und Landschaften sich wandeln.

Die Ausstellung vereint Positionen von Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland und Tschechien, die das Thema Erneuerung auf vielfältige Weise interpretieren. Andreas Kempe etwa präsentiert mit „Up de Hell“ ein Falttableau aus 32 Fotografien auf zartem Reispapier – ein Spiel mit Vergänglichkeit und Erinnerung, das die Pflanzung einer Benjeshecke bei einem Besuch in seinem Heimatort nach 32 Jahren dokumentiert und mit persönlichen Erfahrungen verknüpft. Susan Donath setzt mit ihrem Objekt „Gebein“ auf die Kraft des Relikts, während Michal Kindernay in „Burnout“ Fotografie und Klang zu einer eindringlichen Reflexion über Auslöschung und Neubeginn verschmelzen lässt. Die „Praxis für alternative Handlungen“ (Lucas Oertel und Heinz Schmöller) zeigt in ihrer Videoarbeit „Wildwechsel“ die Vernetzung von Natur- und urbanem Raum. Ihre Aktion mit einer Hirschattrappe thematisiert die Spuren des Lebens im Wandel. Vladimir Havlik hält in „Treatment of a burnt tree“ anhand ritueller Gesten die Narben und das Überleben der Natur und unsere untrennbare Einheit mit ihr. Ergänzt wird das Spektrum durch die Zusammenarbeit von Helush Yiraq und Zden Brungot Svitekova, deren Video und Performance „Lines created by movement“ die Dynamik von Veränderung sichtbar macht.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer deutsch-tschechischen Kooperation zwischen Artbiom Prag und dem Neuen Sächsischen Kunstverein. Gefördert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, setzt sie ein Zeichen für grenzüberschreitenden Dialog und künstlerischen Austausch. Wer sich auf den Weg nach Wehlen macht, erlebt Kunst, die Fragen stellt und Perspektiven verschiebt. „WHERE ASHES BREATHE“ lädt dazu ein, Wandel als Chance zu begreifen – und in der Asche das Versprechen eines Neubeginns zu entdecken.
WHERE ASHES BREATHE / LANDSCAPES IN RENEWAL
(Wo Asche atmet / Landschaften in der Erneuerung)
Ausstellung noch bis zum 07.12.2025
Torhaus Wehlen, Karl-Marx-Platz 1, 01829 Stadt Wehlen
Öffnungszeiten: Do.- So. 14-19 Uhr
Redaktion: Jörg Fehlisch

